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  Als Signatur bezeichnet man im Wiki den Namen des Teilnehmers, der (manchmal mit Datum) ans Ende des verfassten Beitargs geschrieben wird. Damit bringt der Schreiber zum Ausdruck, dass es sich dabei um seine persönliche Meinung handelt. Die Signatur hat außerdem die Funktion, in Diskussionen den Zusamenhang der Beiträge sichtbar zu machen.

Die Standardform des Signierens ist aus der standardisierten e-Mail-Signatur abgeleitet und besteht aus zwei Bindestrichen am Zeilenanfang mit nachfolgendem Leerzeichen und Zeilenvorschub (im Wiki unsichtbar):

  Text.
  -- 
  Name
daraus wird im Wiki durch den automatischen Umbruch:
  Text. -- Name
Dahinter steckt das berühmte "do the simplest thing that could possibly work", das personifiziert durch WardCunningham hinter XP und der Wiki-Entwicklung steckt. (Warum sollte man im Wiki etwas neues erfinden, wenn das e-mail-Signieren vertraut und genauso brauchbar ist).

Üblich ist das Signieren vorwiegend im sogenannten ThreadMode, während im DocumentMode versucht wird, allgemeingültige Aussagen zu treffen. Im Wiki ist man in der Regel um letzteres bemüht, d.h. man wählt den ThreadMode (der übrigens auch ohne Signatur möglich ist) nur, wenn es nicht anders geht. Und dann kann man immer noch versuchen, den ThreadMode in den DocumentMode zu überführen (siehe auch EinWikiIstKeineNewsGruppe).

Mögliche Einzelfunktionen der Signatur:

  • Kennzeichnung der Autorenschaft
  • Kennzeichnung als persönliche Meinung (im Gegensatz zu konsensualen Texten)
  • Den Erfahrungen mehr Gewicht verleihen (indem man durch den RealNamen den realen Bezug herstellt) und Verantwortung übernehmen
  • Sichtbarmachung des Gesprächszusammenhangs (Erleichterung für den Leser)
  • Mehr Transparenz durch den Urheberkontext (wer schreibt das, aus welcher Position heraus, mit dem Link zur Homepage wirksam bis zur Möglichkeit der Rückfrage oder Kontaktaufnahme über e-mail)
  • Schutzkennzeichnung gegen Veränderung durch andere.
  • ...
Nebeneffekte des Signierens:
  • das Wiki erscheint mehr als ein Werk von Individuen, als ein geschlossenes System von Texten
  • das System wird ein Stück mehr ein System für Menschen und Beziehungen, als ein System für Inhalte.
  • die Seiten werden schwieriger zu überarbeiten, will man nicht die Autorenrechte der Beiträge verletzen.
  • das Wiki wird einladender für die Teilnahme, weil die Leser sich in den Beitragenden wiederfinden, beispielhafte Kommuikation sehen und sich mit einzelen Teilnehmern auseinandersetzen können
  • die Möglichkeit der Teilnehmer, sich zu Profilieren, kann als eine zusätzliche Triebfeder für die Teilname genutzt werden
  • das System entwickelt sich leichter in Richtung MPOV
  • persönliche Konflikte entstehen leichter
  • ...
Nebeneffekte des Nicht-Signierens:
  • das System wirkt mehr als EGO-loses Informationssystem, mehr Richtung CPOV oder GPOV
  • eine störende Profilierung des Initiators oder von Benutzern (z. B. im Rahmen von Organsationen) kann leichter vermieden werden
  • unnsignierte Beiträge lassen sich wesentlich leichter kooperativ zu Artikeln weiterverarbeiten als signierte Beiträge, an die man sich ja doch nicht so recht herantraut.
  • ...
Andere Formen des Signierens

Manche Benutzer lassen das Leerzeichen weg oder verwenden andere Sonderzeichen beim Signieren. Beispiele:

Text. --pauli
Text. ~ HansMaier
Text. HansMaier

Solche Signaturen erfüllen natürlich genauso ihren Zweck (wenn man einen solchen unterstellt), können aber interpretiert werden:

  • als Unkenntnis des Standards
  • als bewusste Verletzung des Standards oder der üblichen Form im Wiki
  • als bewusste Distanzierung von der Community (ich schreibe hier, gehöre aber nicht dazu)
  • als Ausdruck besonderer Individualität

In manchen Wikis (die unbeeinflusst von Traditionen entstanden sind) findet man auch folgende Form, bei der der namen, wie in gedruckten Dramen dem Text vorangestellt wird:

HansMaier: Text.

Nachträgliches Signieren

Manchmal haben Teilnehmer das Gefühl, ein Beitrag sollte signiert werden, obwohl der Urheber das nicht getan hat. Einfach die Signatur hinzuzufügen wäre ein Eingriff in die Urheberrechte und intransparent. Man kann, wie bei anderen Korrekturen im Text, diesen externen Eingriff durch eckige Klammern sichtbar machen. [--HelmutLeitner]

Manchmal kommt es jedoch vor, dass die Beteiligten ihre Beiträge ganz bewusst nicht signieren, weil sie die Inhalte nicht über ihre Person definiert wissen wollen.

Einige Teilnehmer setzen sich darüber mit persönlicher Anrede hinweg, anstatt den Autorenwechsel durch Einrückungen, Linien, Überschriften oder ähnliches hervorzuheben:

Markus, ich muss dir wiedersprechen...

In solch Fällen der Nichtanerkennung des Nichtsignierenden hilft nur noch das Überwechseln in die gänzliche Anonymität: das Schreiben ohne Benutzernamen, mit anonymer IP, anderen Browsern und anderen Betriebssystemen.

Nachträgliches Signieren

Manchmal haben Teilnehmer das Gefühl, ein Beitrag sollte signiert werden, obwohl der Urheber das nicht getan hat. Einfach die Signatur hinzuzufügen wäre ein Eingriff in die Urheberrechte und intransparent. Man kann, wie bei anderen Korrekturen im Text, diesen externen Eingriff durch eckige Klammern sichtbar machen. [--HelmutLeitner]

Aber bei manchen Benutzern stößt auch das auf Widerstand.

In diesem Fall kann man den Autor(enwechsel) durch Anrede im eigenen Beitrag sichtbarmachen:

Markus, ich muss dir wiedersprechen...

Dagegen kann zwar auch protestiert werden, aber derzeit gibt es dagegen noch keine ausgearbeiteten Gegenargumente. Wir befinden damit mitten in der Auseinandersetzung zwischen Befürwortern nicht signierender Anonymität und Befürwortern des Signierens mit RealNamen als Konventionen im Rahmen des Aufbaus von Wikis bzw. Online-Communities.

-- HelmutLeitner

Automatische Signierung

Im GründerWiki und vielen anderen Wikis können Kürzel verwendet werden, um zu vollausgeschrieben und datierten Signaturen zu kommen:

die Abkürzungen:

  -- ~~~
  -- ~~~~
werden bei eingetragenem Benutzernamen umgewandelt in:
  -- HelmutLeitner
  -- HelmutLeitner 20. Februar 2005 9:57 CET
wobei je nach WikiSoftware auch andere Abkürzungen zur Anwendung kommen können.

Fragen

Darf man einen signierten Text (inkl. Signatur) löschen?

Ja, EinfachMachen (nach den üblichen Regeln).


Darf man einen signierten Text ändern?

Rechtschreibfehler und offensichtliche Verschreiber ja (EinfachMachen).

Ändert man mehr, ist das nicht mehr von der Signatur gedeckt. D.h. man müsste entweder die Signatur löschen oder die Änderung (zum Beispiel in eckigen Klammern) kenntlich machen.


Darf man eine Signatur löschen?

A1. Warum nicht? Dann macht man aus einer persönlichen Aussage eine allgemein gültige Aussage (wenn es passt). Im Wiki geht es ja nicht so sehr um Selbstdarstellung, sondern um ... ja, worum eigentlich?

A2. Es gibt keine Regelungen dafür, aber im Allgemeinen tut man es eher nicht an einzelnen Beiträgen - es sei denn im Konsens mit dem Urheber. Beim Überarbeiten von Seiten wird meist ein Konsenstext neben den Originaltexten neu erstellt, die bei erfolgreicher Überarbeitung archiviert oder im Konsens entfernt werden. -- HelmutLeitner

Eine Signatur konsenslos zu entfernen, um aus einem Beitrag einen allgemeinen Text zu machen ist dumm, sollte man doch die Gelegenheit nutzen, dem Autor zu sagen: "Du, dein Beitrag ist so gut, bist du einverstanden, dass wir ihn als allgemeinen Text an den Beginn der Seite stellen?" - Wer sagt dann nein? Aus so einer ausgesprochenen Anerkennung und der formalen Konsensuche erwächst eine Menge positiver Energie, die man nicht verschenken sollte. -- HelmutLeitner

Anmerkungen

Übrigens: In der Versionshistorie sieht man auch ohne Signatur, wer was zu einem Text beigetragen hat.

Im GründerWiki finde ich auffallend, dass extrem viel signiert wird. Meistens unnötig, finde ich.

Interessante Feststellung ... mir ist es sogar schon öfter passiert, dass jemand meine Signatur nachträglich in eckigen Klammern ergänzt hat, oder bewusst ohne Signaturen geschriebene Texte dann doch (z. B. auf DiskurseImGründerWiki) mittels namentlicher Anrede wieder personifiziert hat. Meines Erachtens ein Mittel der Signaturbefürworter, um (ihrer eigenen Auffassung widersprechende) Aussagen nicht als CPOV erscheinen müssen zu lassen.

Für den Leser ist an dieser Stelle vielleicht interessant, wieviele Personen dieses Gespräch führen und wer nun Befürworter oder Gegner des Signierens ist. Er kann das nicht unmittelbar erkennen. Ich rechne mich zu den Befürwortern, wenn es sich um Texte handelt, die nicht als allgemeingültig gedacht sind.

Der Übergang von allgemeingültig und Diskussion ist aber manchmal sehr schwammig ... und ein Bild über die Anzahl der Beteiligten kann man sich auch ganz gut über die RecentChanges oder die Versionsgeschichte machen. Entscheidend sollten letztlich die Argumente in der Diskussion sein, nicht die Autoren.

Ich sehe das unsignierte Schreiben oft bei unsicheren Gründern / Admins / Moderatoren, die meinen ihren Systemen besser dienen zu können, wenn sie ihren Anteil unsichtbar machen können. Oder verschleiern, dass eine Meinung oder Korrektur von "oberster Stelle" kommt.

"Verschleiern" würde ich das nicht nennen, eher die Absicht, keine Admin-Reputation zum Einbringen eigener Standpunkte auszunutzen. Wenn sie in ihrer Funktion als Admin schreiben, sollten sie aber auch entsprechend signieren - alles andere wäre intransparent.

Für mich ist das eine bewusste Verringerung der Transparenz.

Für mich ein Fokus auf die Inhalte anstatt auf die Personen. Rationales Argumentieren statt Profilierung - was ist daran schlecht?

(Ein imho verwerflicher nächster Schritt wäre, dass Admins unter mehreren Identitäten schreiben, um Lebendigkeit eines Systems und einen Reichtum an Benutzern vorzutäuschen).

Halte ich auch für verwerflich, ich sehe aber nicht ganz den Zusammenhang zu dieser Diskussion?

Unsignierte Beiträge lassen sich wesentlich leichter kooperativ zu Artikeln weiterverarbeiten als signierte Beiträge, an die man sich ja doch nicht so recht herantraut. [in den allgemeine Teil kopiert]

Ehe wir uns missverstehen und wieder jemand in ein xyz-ideologisches Eck gestellt wird: ich fordere nicht das Weglassen von Signaturen, sondern lediglich, es den Beteiligten selbst zu überlassen, ob sie signieren wollen oder nicht. Andere dagegen, z. B. auf Wikipedia, forcieren grundsätzlich das Signieren, wollen also das Verhalten der anderen Beteiligten bestimmen.

Mmmh, seit wann wird auf der WikiPedia signiert? Wohl nur auf den untergeordneten Diskussionsseiten? -- Wie in anderen Bereichen kann ein Betreiber auch beim Signieren versuchen, Standards zu etablieren. Ob's gelingt, positive oder negative Effekte hat, ist eine andere Frage.

Aus Community-Sicht spielt sich bei Wikipedia fast alles auf den Diskussionsseiten ab.

Signatur zur Separation. Ich finde, dass man die verschiedenen Schreibpositionen in einer Diskussion unterscheiden können soll. Wie man diese PositionsSeparation? durchführt erscheint mir nicht so wichtig, das kann durch Einrückung, Schriftart, Signaturen, neutralisierende Signaturen (-- anon) etc. erfolgen.

Ganz meiner Meinung - womit das Argument, eine Signatur wäre notwendig um Beiträge zu separieren, hinfällig wäre.

Wenn jemand seinen Namen nicht zum Signieren bzw. Separieren verwenden möchte, dann ist das imho sein eigenes Problem. Es kann dafür gute Gründe geben, aber es entstehen für ihn Online Nachteile, bzw. er kann verschiedene Vorteile nicht lukrieren.

Zu einem Problem wird die Frage meines Erachtens erst dann, wenn es auf einer Plattform unterschiedliche Auffassungen dazu gibt, und die eine Seite das Verhalten der anderen Seite nicht akzeptieren kann. -- Tim

Ich werde mich nur (in Communities mit denen ich mich identifiziere) wehren, wenn Leute mit "reduzierter Nymität" ihre Haltung als Norm durchsetzen wollen. Alles was den einzelnen Teilnehmer schwächt, schwächt imho auch die Community als Ganzes. -- HelmutLeitner

Achso? Und die reputierten, profilierten Teilnehmer, die sollen ihre Haltung also als Norm "durchsetzen" dürfen? Ob ein Verhalten als Norm oder ein Standpunkt als CPOV von den anderen angenommen wird, sollte sich an den Argumenten, nicht an den sie vertretenen Personen orientieren. Ich werde mich jedenfalls wehren, wenn eine irrationale oder einseitig Interessen fördernde Haltung nur deshalb von den anderen akzeptiert wird, weil ihr Protagonist so ein tolles Ansehen hat. -- Tim

Das meine ich ja nicht damit. Es geht um persönliche Beziehungen; Um Vertrauen, das sich als Empfehlung auch übertragen lässt; Um einen Nutzen aus guten Beiträgen und Argumenten für die betreffende Person.

Du möchtest etwas als besser und zur Norm erklären, von dem du schon gesagt hast, dass du es persönlich bevorzugst ohne dich verpflichtet zu fühlen, es zu beargumentieren. Welche Logik steckt da drin? Von welcher Qualität von Argumenten sprichst du da?

Lieber Helmut, DU möchtest etwas zur Norm erklären, nicht ich. Das Argument, anonymes Schreiben, den Verzicht auf Signaturen und Realnamen auch anzuerkennen beruht auf dem Anerkennen von individuellen Bedürfnissen. Wenn Du nicht bereit bist, diese Bedürfnisse anzuerkennen, wirst Du immer einen Teil der Beteiligten vor den Kopf stoßen - das kannst Du gern tun, ich habe damit kein Problem.

Du fragst an anderer Stelle: "wie kommt man in Richtung MPOV". Eine Antwort darauf ist: durch stärkere Individualisierung, RealNamen und Signieren. So dass sichtbar wird, dass in einem System Teilnehmer ganz unterschiedliche Meinungen vertreten können, ohne dass das zum Problem wird. Sondern wo diese Individualität als Wert geschätzt wird. -- HelmutLeitner

Ja, das mag ja sein dass es eine Antwort ist. MPOV heißt jedoch nicht, jeweils nur eine Haltung zu akzeptieren und die andere abzulehnen. MPOV ist, wenn man sowohl unterschiedliche Inhalte als auch unterschiedliche Mittel und Verhaltensweisen zulässt, diese Inhalte zu transportieren. Das tust Du nur widerwillig. Mir kann es egal sein: von mir aus sperr das GründerWiki zu wie Du magst.

Ich versteh deine Reaktionen nicht. Niemand hindert dich oder sperrt dich, im Gegenteil, ich freue mich über jeden deiner Beiträge. Teilnehmer mit reduzierter Nymität zeigen, dass es im GründerWiki Toleranz dafür gibt. -- Ich vergleichs mal mit dem Rauchen: Rauchen ist ungesund, aber imho soll jeder rauchen dürfen. Aber wenn jemand behauptet, Rauchen wäre in Wirklichkeit gesund und besser als Nichtrauchen, dann entsteht ein Problem. Ich finde es legitim, dann Argumente oder Belege dafür zu verlangen. "ich hab das individuelle Bedürfnis, deswegen ist es ok" ist ausreichend es zu tun, aber nicht es zu propagieren. Ich bringe ja auch Argumente, warum reduzierte Nymität negativ wirkt und stehle mich nicht - mit dem Hinweis auf traditionelle Erfahrungen oder Gründungsregeln - aus der ArgumentationsPflicht. -- HelmutLeitner

Sorry Helmut, aber das Gefühl habe ich nicht. Für mich sind das Lippenbekenntnisse wenn Du hier schreibst, "niemand hindert dich", gleichzeitig aber solche Spielchen spielst, wie Dich über bewusstes Nicht-Signieren durch direktes Anreden in der Antwort hinwegzusetzen, so wie Du es auf DiskurseImGründerWiki getan hast. Das ist nicht glaubwürdig.

Propagieren tue ich hier zunächst nur eins: als Gründer Akzeptanz dafür aufzubringen, dass andere Beteiligte andere Vorstellungen über Anonymität, Realnamen, Signieren etc. haben können, und dies zu akzeptieren ohne die Beteiligten aufzufordern, sich dafür rechtfertigen zu müssen. Warum ich das propagiere? Weil 1.) man selbst genug Einfluss durch das eigene Verhalten (z. B. immer Signieren) ausüben kann, ohne den anderen das Gefühl zu geben, dies ebenfalls tun zu müssen; 2.) Nicht-Akzeptanz die Bedürfnisse dieser Teilnehmer verletzt und dazu führen kann, und damit (wenn schon immer auf der Nutzen-Ebene argumentieren müssen) wertvolle Beiträge und Impulse verloren gehen können. 3.) vor dem Hintergrund eines freien Diskurses (wenn dieser angestrebt wird, im GründerWiki ist dies Deiner Auskunft nach der Fall) solche Reglementierungen und Festlegungen den Diskurs einschränken, da es z. B. der Gründer ist, der die jeweiligen Regeln festlegt, und damit bringt er seinen POV ein.

Ich habe keine Lust, die selben Diskussionen auf Signatur, RealNamen, Anonymität etc. zigfach zu führen. Aber wenn Du hier soetwas schreibst wie "Widerstand gegen Signaturen" musst Du Dich nicht über Reaktionen wundern. Im GründerWiki jedenfalls hat niemand andere daran kritisiert, dass sie signieren. Kritik, "Widerstand", kam immer nur gegen das Nicht-Signieren und ging von Dir aus.

Anonymität ist für mich ein Persönlichkeitsrecht. Ein simpler Grund dafür ist, wenn jemand kein Interesse daran hat, dass politische Statements von allen nachlesbar und via Namenssuche bei Google auffindbar mit der eigenen Person verbunden werden. Daran gibt es nichts weiter zu diskutieren, Helmut.

Ein weiterer Grund für anonyme Beiträge ist die Suche nach wahrer Erkenntnis. Beiträge anhand der Autoren zu beurteilen mag helfen, die usprüngliche Intention besser zu erkennen. Beiträge unabhängig von ihnen interpretieren zu müssen dagegen hilft, sie rational zu betrachten, die Interpretation nicht durch Reputation, persönliche Präferenzen etc. vorzuverurteilen.

Das sind zwei gewichtige Gründe: Persönlichkeitsrecht und wahre Erkenntnis. Dazu kommt, dass Anonymität und das Aufbauen perönlicher Strukturen sich nicht ausschließen. Man kann sehr wohl beides kombinieren. Das setzt allerdings voraus, dass man den Beteiligten auch jederzeit die Wahl lässt, und diese auch akzeptiert, statt sich darüber hinwegzusetzen und von "Widerstand", "Störungen" etc. zu sprechen, wie es leider oft getan wird.

Einen weiteren Grund speziell zu Signaturen habe ich bereits genannt (also bitte unterstelle mir nicht ständig, ich würde nur herumkrähen und nicht argumentieren): aus signierten Beiträge entstehen viel seltener oder schwerer kooperativ erarbeitete Artikel. Signierte Beiträge stehen oft monate- und jahrelang unverändert in einem Wiki. Sie sind wie kleine geschützte Teile eines Diskurses, an die man kaum herankommt. Siehe oben auf dieser Seite, Abschnitt "Nachträgliches Signieren": Du schreibst von Stil und Struktur her wie bei einem regulären Artikel, signierst dann aber. Darin herumzuschreiben wäre dann wieder Manipulation, weil Du es ja signiert hast. Signatur löschen wäre unhöflich. Also bleibt der Artikel im hlPOV, wenn man nicht den selben Abschnitt umformuliert und unsigniert - für alle frei zur Bearbeitung - noch einmal daneben stellt.

tim, ich finde, du schüttest hier das kind mit dem bade aus .
ob jemand so ein tolles ansehen hat, hängt doch von uns ab oder von wem sonst? also, wenn jemand mein ansehen hat, werde ich auch auf ihn hören oder ihm zumindest aufmerksam zuhören .
und außerdem hat der dannja auch wirklich etwas zu verlieren . also, wenn ihm mein ansehen etwas wert ist, wird er sich schon anstrengen . -- sigi

Ja, und wo ist das Problem? Ein gänzlich anonymes Wiki, ohne Signaturen, Namen etc. wäre fürchterlich, keine Frage. Aber warum willst Du die Autoren zu ihrem Profilierungsglück zwingen? Es liegt ohnehin nicht in den Händen der Betreiber: wenn eine Plattform wirklich Bedeutung erlangt hat, aber Realnamen, Signaturen etc. technisch (oder durch sozialen Druck) erzwingt, dann kommen eben die Trolle. Und je mehr Du die sperrst, desto stärker fühlen sie sich herausgefordert, und glaub mir, sie werden immer einen Schritt voraus sein. Anderen vorzuschreiben wie sie sich zu verhalten haben ist immer dogmatisch, egal, welche (vermeintlich) guten Absichten auch immer dahinter stecken.


...Kritik, "Widerstand", kam immer nur gegen das Nicht-Signieren und ging von Dir aus...

Das ist nicht richtig. Niemand schreibt im GründerWiki mehr unsigniert als. Ich bin von ErnstGruber kritisiert worden, dass ich allgemeine Seiten unsigniert schreibe und damit - aus seiner Sicht - als neutralen Standpunkt ausgebe. Er hätte gerne gehabt, dass jeder Text signiert wird (ich weiß allerdings nicht, ob das noch seine aktuelle Haltung ist).

Wenn du mich angreifst, gehst du von mir als identifizierbarer Person aus. Meine obige Verteidigung hätte keinen Sinn, wenn ich hier für den Leser nicht signieren würde. Wie sollte je MPOV entstehen, wenn nicht inhaltliche Konfikte wie dieser zwischen konkreten Personen ausgetragen würden ... und unaufgelöst zur freien Argumentationswürdigung durch den Leser nebeneinander stehen bleiben würden? -- HelmutLeitner


...Anonymität ist für mich ein Persönlichkeitsrecht...

Dann musst du wohl Seiten wie AnonymitätAlsPersönlichkeitsrecht? oder PersönlichkeitsRechte? schreiben, damit sich darüber ein Diskurs entfalten kann und dies nicht nur als untergeordnetes Argument auf einer Seite eingeklemmt bleibt. -- HelmutLeitner


...sie [signierte Beiträge] sind wie kleine geschützte Teile eines Diskurses, an die man kaum herankommt...

Tim, ich habe nie bestritten, dass dies ein gewichtiges Argument gegen das Signieren ist. Allerdings gebe ich drei Dinge zu bedenken: Erstens ist das mit den Signaturen ein Stellvertreter-Konflikt vermischt mit der Anonymitäts-Frage - das macht es etwas kompliziert. Zweitens ist es meist nicht notwendig, Diskussionsbeiträge direkt in allgemeine Texte zu verwandeln - man kann genauso Textteile extrahieren und die ursprüngliche Diskussion daneben stehen lassen. Drittens vertrittst du Persönlichkeitsrechte und viele Leute haben einen Horror davor, dass im Wiki jeder in ihr persönliches Schreiben eingreifen kann. Die Konvention, dass jeder Beiträge mit einer Signatur absichern kann und dass dies respektiert wird, scheint mir ein wichtiger Faktor, um Wiki-Teilnehmern zusätzliches Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Der Übergang von der Foren-Teilnahme zur Wiki-Teilnahme wird dadurch viel reibungsfreier. -- HelmutLeitner


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