Tit For Tat |
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TitForTat ist ein missverständlicher Begriff.
Einerseits bezeichnet TitForTat in der englischen Umgangssprache ein Verhalten, das man im Deutschen vielleicht als "Hick-Hack" übersetzen würde. Dabei gehen kulturelle Wurzel möglicherweise zurück bis zu einem uralten "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Beides wird vermutlich von den wenigsten Menschen heute positiv gesehen. Andererseits bezeichnet TitForTat eine aus der Spieltheorie kommende, erfolgreiche Kommunikations- bzw. Kooperationsstrategie. Sie zeichnet sich unter anderem durch Freundlichkeit und Nachsicht aus. Im Vergleich zu anderen Strategien, die sich Vorteile auf Kosten des Gegenübers verschaffen wollen, kann man sie positiv bewerten. So unterschiedliche Konzepte unter einem Begriff vereint zu haben, ist ein Problem.
Entwickelt vom Kanadischen Psychologen Anatol Rapaport als 5-zeiliges FORTRAN-Programm. Gewinner von zwei Turnieren für Computerprogramme (1981) mit 62 bzw. 200 Teilnehmern zum Gefangenendilemma von Robert Axelrod, wobei nach der ersten Runde jeder Einsicht in sämliche Sourcecodes alle Teilnehmer hatte. Das Konzept besteht nur aus zwei Elementen:
Die Eigenschaften sind:
Anmerkung: Die eigentliche Bedeutung der englischen Phrase tit for tat ist nichts anderes als das altbekannte Auge um Auge, Zahn um Zahn oder quid pro quo, nämlich gleiches mit gleichem zu vergelten.
Bitte was haben Zahnlose Blinde mit Kooperation zu tun ? ~ ErnstGruber
Der sprachliche Ursprung von TitForTat lässt sich ins alte Englisch des 16. Jahrhunderts zurückverfolgen: [1] [2] und bedeutet soviel wie "this for that" (dies für das) oder "Wie Du mir, so ich Dir", also gleiches mit gleichem zu vergelten. Ähnliche (quid pro quo) und härte Aussagen (Auge um Auge, Zahn um Zahn) finden sich in vielen Kulturen, in der Bibel (Hebräische Bibel bzw. Altes Testament; Ex. 21:23-5; auch oft als lex talionis bezeichnet) bis zurück in die alte mesopotamische Gesetzgebung (die Hammurabi zugeschrieben wird). [--WalterCharzewski] Die oben beschriebene Kooperationstrategie hat jedoch nichts mit solchen Vergeltungsgedanken zu tun, sondern beruht im Kern auf einem "Forgive and Forget" und der Ermutigung zum ersten positiven Aufeinanderzugehen.
Das Konzept: "Auge um Auge, Zahn um Zahn" war ein großer Fortschritt, und er setzte tatsächlich Kooperation voraus (im Gegensatz zur Eskalation.) Dabei gibt es neben der Deutung als Strafe auch die Deutung als Ausgleich. Unklar ist mir, ob im Ursprung tatsächlich Zähne gemeint sind. Sicher ist das bei Luther der Fall und wahrscheinlich schon im alten Testament. Zu beachten wäre aber, dass "Zahn" nicht unbedingt das Ding im Mund bedeuten muss. So steht im Deutschen "Zahn" auch für "Frau" - in der Wendung: steiler Zahn. Das Wort kommt aus dem Jiddischen (Sona), soviel ich weiß, scheint aber viel älter zu sein. Mir scheint als Ursprung ein Kompensationsgeschäft viel logischer zu sein, als das (noch dazu abgezählte) Ausschlagen von Zähnen. Allerdings ist es im heutigen Sinne bereits im Codex Hammurabi verankert. In vielen Kulturen wurden Personen (Frauen) als Kompensation und zum Abschluss von Streitigkeiten eingesetzt. Oft beendeten Hochzeiten den Abschluss von Streitigkeiten. -- BerndHutschenreuther?
Das Konzept "Auge um Auge" führt im Extremfall zu dem "Ausgleich und Fortschritt", dass ein Mörder ermordet wird! MattisManzel 30. Mai 2005 20:33 CET: Ist richtig Ernst und schreckt auch mich zunächst. Man muss es jedoch als Fortschritt vor einer möglicherweise zuvor verbreiteten Praxis eines du hast mir nichts getan, ich überfall' dich aber trotzdem sehen (und ist es nicht immer noch so?). Im anderen Extremfall ist es Wort um Wort, Kuss um Kuss. Wir handeln in wikilandia vielerorts nach diesem durchaus schönen Prinzip, wir beachten einander und reagieren auf einander. Und wir würden gar lernen, auszuteilen, wenn man uns denn mies will (so man uns je mies wollte). Tit for tat. OrdnerKooperation
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