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Verfassungs Bedarf


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  Frage: Gibt des einen Bedarf (in Wikis, in Online-Communities, im GründerWiki) an Verfassungsregelungen? Also: an Regeln wie bindende Entscheidungen - auch Regeländerungen - zustande kommen können?

A1: Es gibt keinen generellen Bedarf, d. h. viele Online-Communities werden völlig zurecht ohne Verfassung auskommen.

A2: Manche Wikis und Online-Communities haben einen dringende Verfassungsbedarf und kommen dann in eine VerfassungsKrise?.

A3: Es gibt keinen akuten Bedarf im GründerWiki, trotzdem gibt es das vorausschauende Streben nach einer Verfassung.


Die Intention dieser Reglementierungen, die Demokratisierung, teile ich zwar, aber in meinen Augen wäre eine Verfassung dazu viel zu kompliziert, von den eigentlichen Inhalten ablenkend. In einem Wiki wie dem vom SprachenAbend wäre es mit Sicherheit nicht realisierbar. -- Tim differenziert, siehe unten

Muss es ja nicht. Der Verfassungscharakter ist ja als explorativer Schritt gedacht. Nur wenn eine Community das tut, kann sie Erfahrungen sammeln, unnötigen Ballast abwerfen, notwendige Regeln dazu entwickeln und nach einer Zeit anderen Werkzeuge in die Hand geben, sich Online zu organisieren.

Die Mängel der Regeln muss man halt finden und entfernen. Viele Augen sehen mehr als zwei. [...] -- HelmutLeitner

    • Okay, das passiert hier ja gerade. Da hatte ich den Satz "Diese Seite ist innovativ gemeinter Versuch, eine Form von Demokratie in die Wiki-Welt einzuführen" wohl falsch verstanden. -- Tim
Reaktionen auf die Regeln, u. a. den Vorschlag zum Veto.

Mir scheinen die Regeln und die Diskussion dazu auf einem noch sehr abstrakten Niveau. Vielleicht sollten wir einfach noch ein paar Entscheidungen auf uns zukommenlassen bzw. erst während oder nach diesen Entscheidungen die Regeln zum Entscheidungsprozess formulieren. -- Tim

Warum soll das alles im Vorhinein geregelt werden ? Warum soll überhautp so eine formale Struktur geschaffen werden ? Warum können nicht die Lösungen aus den Problemen entstehen ? --ThomasKalka

Kommen sie ja. Immerhin beschäftige ich mich ja seit August 2000, also fast 4 Jahre intensiv mit Wiki, mit konkreten Erfahrungen in einigen Dutzend Wiki Communities. Das, was für dich "im vorhinein" ist, ist für mich ein "im nachhinein", eine klare Erkenntnis von Notwendigkeiten. Rundherum werden Verfassungsprobleme erzeugt (MeatBallWiki), gewälzt (WikiPedia) und besprochen (ClayShirky). Ich finde es richtig, vorausschauend und ohne anstehende existentielle Probleme, die Weichen zu stellen. Zu einem zeitpunkt, wo es gar nichts macht, wenn der Prozess einmal ein paar Wochen um Nebendiskussionen kreist oder zum Stillstand kommt. -- HelmutLeitner

Ich sehe den Bedarf nach einer Verfassung im GründerWiki als nich akut gegeben, wohl aber mittel- bis längerfristig. Längerfristig wird - meiner Meinung nach - für viele Wikis dieser Bedarf entstehen. Primär geht es dabei um zwei Dinge, einerseits - aus der Sicht des Gründers - um den verständlichen Wunsch nach einer Verteilung der Lasten, andererseits - aus der Sicht der Mitglieder - um eine Absicherung des Wertes der Community.

Als Gründer wünsche ich mir, daß nicht die gesamte Arbeit und Verantwortung der Wartung und Instandhaltung des Systems bis in alle Ewigkeit auf meinen Schultern ruht. Als Teilnehmer wünsche ich mir nicht nur ein Mitwirken an Entscheidungsprozessen sondern auch, daß im Falle des Ausscheidens des Gründers (aus eigenem Willen oder durch höhere Gewalt), der Fortbestand der Community wie auch des durch das Wiki repräsentierten Wertes gesichert ist.

Ich bin daher sehr froh darüber, daß der Prozess einer Verfassungsfindung hier nicht nur angedacht, sondern auch tatsächlich in Angriff genommen wird, auch wenn es dabei einige Hürden zu überwinden gilt. -- WalterCharzewski


Die Suche nach neuen Wegen und Methoden zur demokratischen, kooperativen Entscheidungsfindung in WikiCommunities ist ein für die WikiWelt essentieller und überaus interessanter Schritt. Es ist ein gutes Gefühl, dies im GründerWiki ohne Not ausprobieren und ausbalancieren zu können, statt sich später in eigenen Wikis wohlmöglich unvorbereitet damit konfrontiert sehen zu müssen. Die damit verbundene Diskussion um StatusÜberlegungen und GründerWikiMitglieder halte ich für wichtig, deren Ausgang aber nicht für entscheidend, solange auch über Alternativen nachgedacht wird. Von den Erfahrungen hier werden andere Wiki Communities jedenfalls nur profitieren können. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Und, Helmut: danke für Dein Vertrauen in uns. -- Tim, 260604

Mein Lächeln: Als freundliche Anwort auf deinen Dank und dein nie angezweifeltes, aber hier schwergewichtiges "uns". Meine Freude: Aus der Bestätigung, dass aus Wiki tatsächlich gegenseitiges Vertrauen kommen kann (und wie leicht es im Grunde fällt). Meine Sorge: Dass Du als grundsätzlicher Kritiker des Prozesses abhanden kommen könntest. -- HelmutLeitner

Keine Sorge.... ich tendiere nach wie vor viel stärker zu offenen Prozessen, aber jede Variante hat ihre Stärken und Schwächen und die Erfahrung wird uns helfen, die richtige Balance zu finden. -- Tim

Verfassungsbedarf Erkennen / Kommunizieren

Auf dem EmacsWiki versuchen wir Verantwortung im Moment an Freiwillige zu vergeben: "If you are already removing spam regularly please consider asking AlexSchroeder for an admin password. It's not that much more work to add the links to BannedContent." Hauptsächlich geht es also um das Admin Passwort, mit dem man die Liste der gesperrten Inhalte verändern kann. Das funktioniert so einigermassen, weil man sich für eine klare Aufgabe melden kann.

Auf #emacs habe ich auch schon einmal vorgeschlagen, einen Verein nach schweizer Recht zu gründen, um den Wiki von meiner Person unabhängig zu machen. Damit bin ich eher auf Unverständnis gestossen. Die Vorstellung, solche Dinge über (von netten Diktatoren geleiteten) Stiftungen statt über einen (demokratischen) Vereine zu lösen, ist offenbar tief in den Köpfen verwurzelt.

Ich hatte damals extra auf CommunityWiki eine englische Zusammenfassung des schweizerischen Vereinsrechts geschrieben... ( CommunityWiki:CorporateMembership) -- AlexSchroeder

Ich denke, dass dies eine naheliegende Entwicklung ist, sobald man entweder (1) mit Geld umgehen muss (die DeWikiPedia hat gerade erst einen Verein gegründet, u.a. um mit Spenden und Sponsoren umgehen zu können) oder (2) man wirkliche rechtliche Unabhängigkeit vom Gründer schaffen will, ohne eine persönliche rechtliche Verantwortung einzugehen. Wir sind übrigens diesen Weg schon beim NetzwerkGegenGewalt:VereinNetzwerkGegenGewalt gegangen. Für mich sind viele Online-Communities so etwas wie non-profit-Organisationen (gemeinnützige Vereine) in einem frühen Stadium der Entwicklung. Interessant ist, wie stark sich die nationalen Bestimmungen unterscheiden. In Österreich gibt es ein eigenes ÖsterreichischesVereinsRecht?, das einerseits viel ausführlicher ist als das schweizerische, andererseits aber sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten in den Statuten (quasi Verfassung) zulässt. Das ist ein riesiges Feld für Überlegungen und Probleme. Einerseits wäre gut, gedanklich kompatibel zu sein. Andererseits ist das Konzept der "entscheidenden anwesenden Mitglieder" für Online-Communities IMHO höchst problematisch und man müsste versuchen, nationales Gesetze so zu dehnen, dass Online-Partization (auch aus dem Ausland) an Entscheidungsprozessen möglich wird. -- HelmutLeitner

Auch ich sehe im Moment keinen akuten Vefassungsbedarf, akut scheint mir hingegen der Bedarf nach Teilnehmern - weshalb meine Energien zur Zeit kaum in Richtung auf intensiven Beitrag zur Diskussion hier fließen (die sind nämlich woanders gerade effektiver). Ich bin aber sehr erfreut über diese Diskussion und teile Helmuts vorausschauende Sichtweise. Diese Vorbereitungen könnten schneller wichtig werden, als wir es vielleicht glauben. Die Diskussion ist drüsch, das ist nicht fein, aber normal, wenn man mit den Grundlagen vorankommen will. Wenn diese halbwegs stehen, lehnt man sich zurück, blödelt ein bisschen und fängt erneut an, darüber nachzudenken, wie man das Ganze noch besser machen kann. Das wiederholt sich, so entsteht Qualität. Bitte weiter so und durchhalten. -- MattisManzel


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