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  Kurz für VertrauensNetzwerk oder VertrauensBaum.

Für mich wäre das der bervorzugte Begriff, falls wir mal vereinheitlichen. -- HelmutLeitner

Implementierung:

  • Jeder (authentische!) Wikizen müsste eine Liste von anderen Teilnehmern führen können, denen er bestimmte Qualitäten (die zu diskutieren wären, z. B. Vertrauen) zuspricht.
  • Das könnte auf einer kontinuierlichen Skala oder mit konkreten Werten sein (1-5 wie Schulnoten, 1-10, 0-100% oder ähnliches).
    • eine einfache umsetzung könnte einfach die nennung von namen auf der eigenen homepage sein. ok, es ist schon spät, aber ich bereite aktuell ein seminar zum thema "trau schau wem" vor, daher diese zeilen. karl. 1002
Vorteile:
  • Der Aufbau von Beziehungen und Vertrauen könnte beschleunigt werden (so wie Admin in der WikiPedia oder Mitglied im GründerWiki irgendwann etwas bedeuten kann).
  • Das menschliche Geflecht hinter den Wikis könnte auf vielfältige Weise sichtbar gemacht werden.
  • ...
Nachteile:
  • So ein System wird strategieanfällig sein (d. h. Leute wollen gut dastehen und setzen ihre Handlungen entsprechend)
  • Durch Feststellungen über Vertrauen jeder Art, wird dem System (sozial-technisches Kommunikationsgefüge wie zB. ein Wiki) in subtiler Weise eine Basis des generellen Mißtrauens unterstellt. Zur Erklärung siehe unten.
Probleme:
  • Die großflächige Authentifizierung (muss aber sowieso irgendwann gelöst werden)
  • ...
Projekte:

! Erklärung zum zweiten Punkt "Nachteile"

Das heißt: Dadurch, daß ich Person A mein Vertrauen unpersönlich (also öffentlich-schriftlich) darlege, drücke ich gleichzeitig aus, daß ich allen anderen eher mißtraue. Dies ist das einfache Prinzip der Polarität im psychologischen Kontext. Zur weiterem Verständnis zwei Beispiele: Wenn man zu einem Kleinkind (unter 3J.) sagt: "Faß die Vase nicht an!", so kommt in seinem/ihren Bewußtsein so etwas an wie: "Vase + anfassen", die Bedeutung von "nicht" kann es noch kaum verstehen. daher lenkt man Kleinkinder und Babies am besten mit etwas anderem von der Gefahr ab, da sie es sonst eher nur als Ablehnung ihrer selbst empfinden und sich einprägen. Dies begründet sich auf der Art und Weise wie Sprache im menschlichen Gehirn verarbeitet wird: Das Unterbewußtsein kann mit der Negation nichts anfangen. Man kennt dies von dem einfachen Experiment, der Aufforderung: "Stellen Sie sich jetzt KEINEN Elefanten vor!!" - faktisch wirkt auch in Erwachsenen immer noch das Unterbewußtsein mit, es birgt also ein großes Risiko, die Teilnehmer der community aufzufordern, ihr Vertrauen auf unpersönliche Art zu äußern (Online persönlich Vertrauen äußern, könnte man sich etwa so vorstellen, daß jemand in einem Forum, irgendwo mitten im posten einer Antwort an einen Ratsuchenden, spontant schreibt: "...bla bla so müßte es gehen bla - Ah! Du könntest Max fragen (Link-zu-max-userpage), der kennt sich da super aus und der ist gut drauf, er hat mir öfter geholfen usw....") - Dies als mögliches tatsächliches Vertrauens-statement im Gegensatz zu technisch eingerichteten Bewertungsmöglichkeiten - und damit komme ich zum zweiten Beispiel - Meine persönliche Erfahrung im Verlaufe des Aufkommens von ebay: Als ich begann über ebay zu ver-und -kaufen, fand ich das Bewertungssystem ne tolle Idee, ich habe jeden Auktionspartner bewertet und umgekehrt und hab viele positive Bewertungen gesammelt. Dann hab die power-seller, Händler und so gesehen, die aufgrund von sehr vielen Geschäften manchmal tausende von Bewertungen haben, zB. "16268 Bewertungen, davon 96,3% positiv" heißt es dann auf der Auktionsseite; sieht man sich die Bewertungsseite an, dann stehen da 1000x jeweils immer dieselben achteinhalb Varianten von Sprüchen wie zB. "Alles super gelaufen. Schnell gezahlt, gerne wieder" usw., ich denke das kennt jeder der weiß wie man ebay schreibt... da hat es dann bei mir geklickert, ich hatte mittlerweile über 30 Bewertungen, alle positiv, und ich würde behaupten, das Bild, daß sich ein potentieller Auktionspartner von mir macht bleibt sich gleich, egal ob ich 30 oder 300 oder 3000 Bewertungen habe, solange mehr als 90% oder 95% positiv sind - bei den anderen liegt es klarerweise (hauptsächlich) am jeweils Anderen und so hat man ja dann auch keine Bedenken sein Geld so jemand zu überweisen. Ich habe also aufgehört Bewertungen zu sammeln, ab und zu kriege ich natürlich noch eine (ungefragt also); außerdem gebe ich keine mehr, es sei denn der Andere bittet mich darum - und in dem Falle, sage ich ihm, er soll mir nen Vorschlag machen - das kann ich dann immer noch ändern falls es Unfug ist, was er da will - aber eigentlich könnte es sie sich genausogut selber geben: Es ist nur eine super-inflationäre Währung, es bedeutet sehr sehr wenig, sagt sehr wenig aus über die Realität zwischen Menschen und was Vertrauen wirklich bedeutet - dies war meine Erkenntnis und daher meine Motivation hier (doch eher etwas länger) etwas über diesen Nachteil zu bemerken. Um das ebay-Thema noch abzuschließen: Es ist ein Ausdruck der Entfremdung und Schizophrenie unserer Welt, wenn ebay damit wirbt, daß ihre Plattform "auf Vertrauen basiert", da exakt das Gegenteil der Fall ist: Sie basiert auf Mißtrauen! - Denn basierte sie auf Vertrauen, wozu in aller Welt bräuchte man denn dann ein Bewertungsystem?!!

Dies sollten die Verantwortlichen einer OnlineCommunity m.E. bedenken, bevor sie ein derartiges tool einrichten. Abschließend für die Mutigen noch einen Impuls zum Weiterdenken: Worauf basiert wohl die Demokratie in unserem Staat??

--FloK, 19.06.05


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