[Home] 
Wikivoyage


Home
Neues
TestSeite
Forum

Suchen
Teilnehmer
Communities
Ordner
Index
Hilfe

Einstellungen

Ändern

  Wikivoyage ist ein Projekt zur Erstellung eines vollständigen, aktuellen und verlässlichen weltweiten Reiseführers, dessen Inhalte frei verfügbar sind. Damit verfolgt Wikivoyage das gleiche Ziel wie Wikitravel (hier irrtümlich als WikiTravel geschrieben), aus dem es hervorgegangen ist.

Wikivoyage wird vom in Deutschland eingetragenen Verein Wikivoyage e.V. getragen. Der Verein wurde am 30.9.2006 von deutschsprachigen (ehemaligen) Wikitravellern gegründet, die Sorge um die Unabhängigkeit der Inhalte von Wikitravel haben. Stein des Anstoßes war der Verkauf von Wikitravel an die US-amerikanische Werbefirma Internet Brands, aber auch im Vorfeld gab der autokratische Führungsstil bei Wikitravel immer wieder Anlass zur Unzufriedenheit.

Wikivoyage legt großen Wert auf transparente und demokratische Entscheidungswege. Gleichzeitig wird durch den Wikivoyage e.V. sichergestellt, dass die Inhalte frei von kommerziellen Interessen bleiben. Wikivoyage stellt seine Inhalte unter der Creative Commons Attribution Share Alike 1.0 Lizenz frei zur Verfügung und macht auch Datenbank-Dumps zugänglich, was bei Wikitravel de facto nicht der Fall ist.

Der Wikivoyage e.V. wird durch Mitgliedsbeiträge und (private) Spenden finanziert. Spenden, mit denen eine Einflussnahme auf die Inhalte der Wikis versucht wird, sind nicht erwünscht.

Zur Zeit (Dezember 2006) hat Wikivoyage nur eine deutschsprachige Version, weitere Sprachversionen sind jedoch vorgesehen.

-- hansm 20. Dezember 2006 13:16 CET


Hans, danke dass du die Hintergründe ein bisschen dargestellt hast. Ist Wikivoyage technisch gesehen ein Fork von Wikitravel und wie groß ist die Gruppe der Unzufriedenen? -- HelmutLeitner 21. Dezember 2006 9:20 CET

P.S. was die falsche Schreibweise von WikiTravel betrifft, so sehen das die nicht-Lexikographen das weniger eng. Hier im GründerWiki wäre es egal, weil auch großgeschriebene Worte automatisch verlinken.


Ja, Wikivoyage ist ein Fork der deutschsprachigen Version von Wikitravel. Wir haben den kompletten Bestand an Reiseartikeln kopiert. Weitere Sprachversionen können bei genügender Anzahl an Interessenten folgen. Wie groß die Anzahl der Unzufriedenen ist, lässt sich nicht so leicht sagen.

Tatsache ist, dass es bis zur Ankündigung des Verkaufs von Wikitravel eine sehr aktive Community in der deutschsprachigen Version gab, die daraufhin praktisch vollständig zusammengebrochen ist. Zur Zeit sind die einzigen aktiven Administratoren bei Wikitravel/de ein Amerikaner (Benutzer Sapphire), der recht gut deutsch spricht, und der Boss von Wikitravel (Evan), der nur über Babelfish verfolgen kann, was dort passiert. Alle anderen in der letzten Zeit aktiven Admins sind an der Gründung von Wikivoyage maßgeblich beteiligt gewesen und konzentrieren sich nun in erster Linie auf den Aufbau des neuen Projekts. Weitere wichtige Autoren von Wikitravel/de sind ebenfalls jetzt hauptsächlich bei Wikivoyage aktiv, allen voran der Ägypten-Experte Roland Unger, der auch der Schatzmeister des Wikivoyage e.V. ist.

Aufgrund der Bekanntheit von Wikitravel finden immer wieder neue Autoren dort hin, der Großteil der Bearbeitungen erfolgt jedoch anonym und dient unverhältnismäßig oft der Platzierung von Weblinks.

Viele der einst aktiven Autoren von Wikitravel/de haben das Projekt offensichtlich stillschweigend verlassen. Aus diesem Grund ist eine Schätzung der Anzahl der Unzufriedenen sehr schwer bis unmöglich.

Wikivoyage hat z.Z. gut 20 angemldete Benutzer, von denen ca. die Hälfte wirklich aktiv ist. Es gibt uns auch erst seit 1 1/2 Wochen. Trotzdem können wir bezüglich der Aktivität gut mit Wikitravel/de mithalten.

-- hansm 22. Dezember 2006 0:49 CET


Der Verkauf von Wikitravel zeigt meines Erachtens, wie wichtig es ist, schon bei der Gründung eines Wikis grundlegende Festlegungen zu machen - offenbar reicht die freie Lizenz (in diesem Fall GNU-FDL) eben nicht aus, um eine Community vor solchen Brüchen zu schützen.

Jetzt habt ihr einen Verein als organisatorische Grundlage gewählt. Was versprecht ihr euch davon?

-- Tim 22. Dezember 2006 9:16 CET


Kleine Korrektur: Wikitravel ist CC-by-sa 1.0 lizensiert.

Vorteile eines Vereins:

  • Die Internet-Domain, der Server und alles, was sonst noch die Infrastruktur des Projkts ausmacht, sind im Besitz des Vereins. Eingetragene Vereine sind als juristische Personen voll geschäftsfähig (zumindest in Deutschland).
  • Höchstes Entscheidungsorgan des Vereins ist die Mitgliederversammlung, die Beschlüsse auf demokratisch Weise fasst.
  • Der Verein ist an seine Satzung ( http://wikivoyage.org/assoc/Satzung) gebunden. Hier ist z.B. festgelegt, dass zur Veräußerung der Domainrechte große Mehrheiten unter den Vereinsmitgliedern nötig sind.
  • Ein Verein ist wesentlich weniger anfällig für persönliche Launen und Interessen. Evan und Michele, die Gründer von Wikitravel, konnten einfach von heute auf morgen die Domain und alle ihre persönlichen Rechte an Wikitravel verkaufen. Das kann bei einem Verein nicht passieren.
  • Die finanzielle Last verteilt sich gleichmäßig auf die Mitglieder. Für einen eingetragenen (gemeinnützigen) Verein ist vermutlich leichter, an Spendengelder heranzukommen als es für Privatpersonen der Fall ist. Der Verein ist einfach berechenbarer und daher vertrauenswürdiger.
  • Wenn ein Projekt von Privatpersonen getragen und finanziert wird, ist die Gefahr für diktatorische Allüren gegenüber der Community groß. Es mag zwar auch bei einem Verein passieren, dass sich typische Vereinsmeier gegenüber der Community des Projekts als großer Boss aufspielen, aber letztendlich stehen auch sie unter der Kontrolle der Mitgliederversammlung und müssen damit rechnen, nicht wieder gewählt zu werden.
  • Eine Firma wie Internet Brands, der jetzige Träger von Wikitravel, hat handfeste kommerzielle Interessen. Mangager müssen sich für Unkosten rechtfertigen.
  • Schlimmstenfalls wäre es denkbar, dass eine Firma ein Projekt einfach dicht macht, wenn es für sie nicht mehr rentabel ist. Damit sind Firmen als Träger eines offenen Community Projekts fast noch weniger berechenbar als Privatpersonen, denen man wenigstens einen gewissen Idealismus und eine persönliche Beziehung zum Projekt unterstellen darf.
Siehe auch: http://wikivoyage.org/de/Wikivoyage:Verein_als_optimaler_Träger_des_Projekts

-- hansm 22. Dezember 2006 12:50 CET


Das klingt überzeugend, zumindest, wenn man nicht allein auf Reputation und Vertrauen bauen möchte. Allerdings schreibt ihr unter dem angegebenen Link auch, die Gründung des Vereins wäre der schwierigste Weg von allen denkbaren Alternativen gewesen. Welche Hürden standen euch dabei im Weg, welche Schritte würdet ihr anderen Communities empfehlen, um solch einen Verein am besten zu gründen? -- Tim 22. Dezember 2006 16:15 CET


Zunächst ging es darum, die juristischen und organisatorischen Hintergründe einer Vereinsgründung und des Vereinsrechts abzuklopfen. Da niemand von uns davon eine Ahnung hatte, blieb uns nichts anderes übrig, als uns durch diverse Gesetzestexte und Abhandlungen zu arbeiten. Besonders das Forum von http://recht.de hat sich hier als sehr kompetent und hilfsbereit erwiesen.

Dann musste eine Satzung erstellt werden. Es gab lange und kontroverse Diskusionen und ich gebe offen zu, dass ich zu dieser Zeit ernsthaft an der Durchführbarkeit unseres Vorhabens gezweifelt habe. Eine Besonderheit unserer Satzung ist die Möglichkeit, Mitgliederversammlungen auf einem Versammlungswiki abhalten zu können. Hier haben wir uns quasi auf juristisches Neuland vorgewagt. Trotzdem schien uns dieser Schritt lohnend, denn die Gründungsmitglieder leben über ganz Deutschland verteilt, einer lebt sogar in der Schweiz. Physische Treffen sind kostspielig und zeitaufwändig. Wir wollten von Anfang an die Teilnahme an unseren Mitgliederversammlungen möglichst barrierefrei gestalten und erwarten, dass wir im Laufe der Zeit Mitglieder aus aller Welt haben werden.

Schließlich musste der Vorstand besetzt werden. Keiner von uns hat sich um einen Posten gerissen, weil klar ist, dass er Arbeit macht.

Mit der Registrierung des Vereins bei einem Gericht hat man natürlich auch einiges an Papierkram zu erledigen. Dazu kommen, wenn auch moderate, Kosten.

Aber auch nachdem die Gründung des Vereins geschehen ist, bleibt ein ständiger Verwaltungsaufwand, den z.B. Privatpersonen als Träger nicht hätten.

Es muss Buchhaltung geführt werden, Mitlgieder müssen verwaltet werden, Sitzungen müssen abgehalten werden. Was das dauerhaft bedeutet, können wir jetzt natürlich noch nicht sagen.

Es fällt mir schwer, hier allgemeine Empfehlungen für andere Gründer auszusprechen. Die Gründung eines Vereins mit einer Zielsetzung wie unserer ist immer eine recht individuelle Angelegenheit. Viele Anleitungen, die man im Netz oder anderweitig findet, sind nur bedingt brauchbar, weil sie eher auf so etwas wie einen Kleingärtnerverein zugeschnitten sind. Unsere Satzung wird dauerhaft online verfügbar bleiben. Wer sich davon inspirieren lassen will, kann das gerne tun. Bei Rückfragen wäre die erste Adresse Roland Unger (Wikivoyage-Benutzer Unger, Schatzmeister) oder ich (Wikivoyage-Benutzer Hansm, 1.Vorsitzender).

-- hansm 22. Dezember 2006 16:58 CET

Da habt Ihr tatsächlich Neuland betreten, das ist hochinteressant! Ich habe ja auch für eine Community einen Verein gegründet, aber mich noch nicht an das gewagt. In Österreich scheint bei einem normalen Verein manches einfacher zu sein, es gibt ein neues kommentiertes Vereinsrecht aus 2002 und die Hürden bei der Gründung scheinen niedriger. Jedenfalls ist bei internationalen Vereinsgründungen auch zu überlegen, in welchem Land und unter welchem Recht man gründet, falls man durch entsprechende Mitgliedsstandorte die Wahl hat. -- HelmutLeitner 22. Dezember 2006 17:57 CET

Ja Hansm, dem kann ich mich nur anschließen. Es gab in letzter Zeit einige Überlegungen, einen Verein für mehrere Communities zu gründen, die sich ähnlichen Themen widmen oder gegenseitig als MetaWikis ergänzen, und auch sonst zusammenpassen (siehe WikiBasics). Bis jetzt haben wir uns da noch nicht rangewagt, weil der Aufwand zu hoch schien. Wenn es doch einmal so weit ist, würden wir gern Eure Erfahrungen mit einfließen lassen. lg, -- Tim 8. Januar 2007 12:51 CET

MattisManzel 8. Januar 2007 22:42 CET: Sehr intressant. Ich denke dran, einen Verein zu gründen für ein wiki-Nest (wiki-hive). Es sollte gar ein multi-engine-hive sein, wo man die engine wählen kann oder - besser noch - man ein wiki gleich auf verschiedenen enginges erstellt und man dann auf derjenigen weitermacht, die einem am meisten zusagt. Siehe das hive-wiki.

Tim, lass was von dir hören, wenn es so weit ist. Es ist immer intresant, neue Erfahrungen und Ideen miteinander auszutauschen. Am besten erreichst du mich über meine Benutzer-Diskussion bei Wikivoyage. -- hansm 9. Januar 2007 18:59 CET

MattisManzel 10. Januar 2007 12:06 CET: Hi hansm btw. Willkommen. Sorry, hatte ich vergessen. Einen wiki-node auf wiki-voyage muss ich machen, klar.

Danke an St. Mattis. Ein WikiNode freut mich natürlich immer. Entschuldige, dass mir noch etwas der Überblick hier fehlt: Wohin darf ich denn dann zurück-"noden"? Zum wiki-hive? Ich muss ja zugeben, dass ich die tiefere Idee zum Wiki-Hive noch nicht ganz durchschaut habe, aber das liegt in erster Linie daran, dass ich mir dafür kaum Zeit genommen habe. Ist aber auch eine andere Baustelle. -- hansm 10. Januar 2007 13:36 CET


OrdnerOnlineCommunities