Überbevölkerung
Das Bevölkerungswachstum auf der Erde ist, wenn man eine Zeitspanne von 100 oder 200 Jahren betrachtet, einfach
erschreckend. Die Menschen vermehren sich explosionsartig. Nur in wenigen Ländern, dazu zählt auch die BRD, ist auf hohem
Niveau ein stabiler Zustand erreicht.
Erstaunlich ist, daß die Bevölkerungsexplosion in den westlichen Ländern allgemein beklagt wird, aber keinerlei Maßnahmen
getroffen werden, um den Wachstumstrend umzukehren.
Weder die Politiker, noch bekannte private Organisationen haben die Kontrolle des Bevölkerungswachstums als ein dringliches
Ziel erkannt und in Maßnahmen umgesetzt. Eine eingängige Beschwichtigungsargumentation lautet folgendermaßen:
Wenn die Entwicklungsländer erst einmal einen gewissen Stand des technischen und gesellschaftlichen Fortschrittes erreicht
haben, wird das Bevölkerungswachstum von allein aufhören.
Dieses Argument ist aber wahrscheinlich unzutreffend: Die Erde kann es überhaupt nicht verkraften, wenn sich alle jetzt
lebenden 5 - 6 Milliarden Menschen so verhielten wie der durchschnittliche US Amerikaner oder der durchschnittliche EU
Bewohner. Der Energie- und Rohstoffverbrauch, die Umweltzerstörung und die Abfallproduktion wären so groß, daß sehr
bald die Entwicklung durch den Mangel an Öl oder Rohstoffen, oder die Anhäufung von Abfallstoffen gebremst und gestoppt
würde. Dieser Weg zur Begrenzung des Bevölkerungswachstums taugt also nicht.
Das Bevölkerungswachstum wird, das ist vorauszusehen, von uns Menschen schwer beeinflußbar, weiterlaufen. Dennoch wird
die Entwicklung aber gebremst werden, bis sich die Weltbevölkerung stabilisiert hat oder sogar deutlich zurückgegangen ist.
Zwei Trends sind vorraussehbar :
Trend 1: schnelles Wachstum bis zu einem Gipfel, danach krisenhafter Rückgang.
Trend 2: Wachstum wird langsamer, Bevölkerungszahl wird stabil. Eventuell nimmt sie dann langsam weiter ab.
Gegenläufige Mechanismen sind schon jetzt wirksam:
So führen Krankheiten zu einer Begrenzung des Bevölkerungswachstums:
AIDS, eine Viruskrankheit, die vor einigen Jahrzehnten nur ein örtliches Problem in Afrika war, hat sich als Folge der
ungebremsten menschlichen Sexualität bereits weltweit als Geschlechtskrankheit ausgebreitet. Wobei nichts gegen die
Sexualität gesagt werden soll, aber der ungeschützte Geschlechtsverkehr ist eben ein idealer Übertragungsweg für Krankheiten.
Ein ähnlich idealer Übertragungsweg für Krankheiten sind die internationalen Flug- und Schiffahrtsrouten, die früher nur örtlich
verbreiteten Krankheiten den Weg um die ganze Erde bahnen.
AIDS und andere Krankheiten können sich bei der großen Zahl von Menschen ("Monokultur Mensch") und ihrem besonderen
Verhalten explosionsartig ausbreiten. Dazu kommen Hungersnöte und soziale Konflikte wie Krieg und Bürgerkrieg oder
Drogensucht, die ja vor allem den jungen, heranwachsenden Menschen betreffen.
Dieses Schreckensszenario ist also ziemlich unabwendbar. Jede Hilfe, die nicht vorrangig die Vermehrungsrate der armen
Länder stoppt, ist dabei als ziemlich ineffektiv einzustufen, auch wenn Nahrungsmittelhilfe angesichts verhungernder Kinder als
besonders humanitär erscheinen mag.
In vielen Ländern der Dritten Welt ist die Versorgung mit und der Kenntnisstand über Verhütungsmittel sehr schlecht. Es gibt
viele Hungerbekämpfungsorganisationen, aber keine allgemein bekannte größere Organisation, die sich um die Bereitstellung
und Verteilung von Verhütungsmitteln kümmert. Am effektivsten ist wahrscheinlich die Verbreitung der 3-Monatsspritze für die
Frau. Man könnte jeder Frau, die sich diese Spritze geben läßt, einen kleinen Geldbetrag z.B. 1 Dollar oder 1 DM auszahlen.
Das würde mit Sicherheit die Verbreitung in den Entwicklungsländern enorm fördern.
Oder wie wäre es mit einem Prämiensystem für Sterilisationen. Man zahlt jedem, der sich sterilisieren läßt, einen Betrag
zwischen 100 und 1000 DM. Dieser Betrag kann als Gesamtbetrag oder als Rente ausgezahlt werden. In der Dritten Welt ist
ein Betrag von 1000 DM viel mehr wert als bei uns.
Außerdem kommt das Geld wirklich bei den einzelnen Menschen an. Jedenfalls ist es besser angelegt, als die Entwicklungshilfe,
die heute oft in Rüstungsgütern endet. Wenn man zynisch ist, wird man sagen, daß auch mit Rüstungsgütern die
Überbevölkerung bekämpft werden kann. Dies geschieht aber mit unmenschlichen und auch unkontrollierbaren Mitteln.
Es ist eine mächtige Organisation nötig, die man beispielsweise STOP = STop Over Population nennen könnte, die zunächst
mit privaten Mitteln hier einen Anfang macht. Wenn das Ganze erfolgreich ist, sollten dann auch größere Teile der
Entwicklungshilfe in diese oder ähnliche Organisationen einfließen.
Dabei kann man die Maßnahmen der Bevölkerungskontrolle mit dem Aufbau einfacher Gesundheitsinstitutionen kombinieren,
um dem Vorwurf der manipulativen Bevölkerungspolitik vorzubeugen.
Nur wenige Länder haben bislang effektive Bevölkerungsprogramme vorzuweisen. In Indonesien, China und Thailand laufen
solche mehr oder minder erfolgreiche Programme.
Ein wesentliches Element einer STOP-Organisation muß die Einigkeit über die eingesetzten Mittel sein. Das heißt: Hauptzweck
muß die Bremsung des Bevölkerungswachstums sein. Ob dies durch die Verbreitung von Verhütungsmitteln erreicht wird oder
ob eine Alphabetisierung und Berufsausbildung der Frauen erfolgreicher ist, muß von Land zu Land ausprobiert werden.
Jeder Zwang und jegliche Gewaltanwendung müssen unterbleiben. Es wäre schon ein großer Erfolg, wenn etwa jeder
Westeuropäer die Höhe der Kirchensteuer für so einen Zweck spendet. Da ich selber keine Kirchensteuer zahle, entrichte ich
einen gleich hohen Betrag an Umweltschutzorganisationen. Diese haben aber das Problem der Überbevölkerung noch nicht
angegangen.
Die Finanzierung von Sterilisationen mag bei einigen auf Ablehnung stoßen, meines Erachtens ist sie trotzdem sinnvoll. Die
Finanzierung von Abtreibungen sollte man sicherlich unterlassen, um nicht als Sozialdarwinist bezeichnet zu werden.
Aber auch die Frage der Abtreibung ist in der Dritten Welt anders zu stellen und zu beantworten als bei uns. Denn was ist
unmenschlicher: Ein Kind in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft abzutreiben, wo es noch keine bewußte
Schmerzempfindung besitzt oder es 3 Monate nach der Geburt an Hunger sterben zu lassen ?
Organisationen, welche die Überbevölkerung bremsen wollen
Aktion Familien Planung International ( AFI )
Frau Dr.Gudrun Eger-Harsch
Postfach 11 04 27
86029 Augsburg
Tel 0821 575535 Tel ( Natascha Affemann) 069 749422
Spendenkonto:Kreissparkasse Augsburg BLZ 720 501 01 KoNr? 22 77 2
Information : wird von der Abteilung Gesundheit Bevölkerung Ernährung der GTZ unterstützt
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Dipl. Ing. Erhardt Schreiber
Postfach 1900
30853 Langenhagen
Tel 0511 7799 202
Fax 0511 7799 220
Spendenkonto : Commerzbank Hannover BLZ 250 400 66
Kontonummer 38 38 38 0
GTZ = Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit
Dag Hammarskjöldweg 1
65760 Eschborn
Tel 06196 790
Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen
Kommission für internationale Bevölkerungsfragen
Pro Familia Deutsche Gesellschaft für Sexualberatung und Familienplanung
Landesverband Berlin e.V.
Ansbacherstr 11
10787 Berlin
Tel 030 2139013
Weltbevölkerungsfond der Vereinten Nationen UNFPA
DED = Deutscher Entwicklungs Dienst
gemeinnützige GmbH?
Hans Bocklerstr 5
53225 Bonn
Tel 0228 4001403
Info: nicht kommerzieller Entwicklungshilfeverein
http://www.thehungersite.com
Obiger Text stammt von rho
Siehe http://home.t-online.de/home/0926161717-0001/2nkmnat.htm
Er ist frei verfügbar im Sinne von GNU