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Was Ist Intelligenz

Die Frage WasIstIntelligenz? hängt ganz eng mit der Frage WasIstBewusstsein? zusammen. Intelligenz und Bewusstsein bedingen einander wechselseitig:

Intelligenz ist die Fähigkeit, bewusst und planvoll zu handeln und dabei komplexe Probleme zu lösen.

Ein Problem kann als die Aufgabe beschrieben werden, aus einem gegebenen Zustand durch zweckmäßiges Handeln einen Zielzustand zu erreichen.

Dieses handelnde Problemlösen kann

  • durch körperhafte, mit allerlei Sensoren und Aktoren ausgestattete Wesen (Menschen, Tiere, Roboter) in der realen Welt stattfinden,
  • oder in einer eingeschränkten formalen, virtuellen, simulierten Welt im Computer.
Körperhaftigkeit des intelligenten Akteurs ist nach meiner Überzeugung nicht nötig, um erst einmal ein grundsätzliches Verständnis für das Phänomen "Intelligenz" zu gewinnen. Hier bin ich anderer Meinung als etwa Prof. R. Pfeifer in http://www.ifi.unizh.ch/ailab/people/bongard/articles/unimagazinArticle.pdf.

Pfeifers gegenteilige Meinung beruht anscheinend auf der Einsicht (die ich teile), dass ein schachspielender Computer, der einen Schach-Weltmeister (Kasparow) mit schierer Rechenleistung besiegt, keine wirkliche Intelligenz aufweist.

Aber ich denke, dass die simulierte Welt des Schachspiels zu sehr eingeschränkt ist, so dass man eben auch mit purer Rechenleistung schon eine ausreichende Menge von Handlungs-Alternativen in akzeptabler Zeit entweder erschöpfend, oder auf der Basis intelligenter, vom Menschen ersonnener Schachspiel-Heuristiken jedenfalls hinreichend erfolgreich "durchrechnen" kann.

Umgekehrt wird man körperhaften, fußballspielenden Robotern, die einen Ball erfolgreich in ein gegnerisches Tor manipulieren, auch noch keine wirkliche Intelligenz zusprechen können, nur weil sie körperhaft sind.

Anders als Pfeifer denke ich sogar, dass es ohne ein genaueres Verständnis unseres mathematischen Denkens, das sich ja ganz in einer rein formalen Welt abspielt, keinen Zugang zu wirklicher künstlicher Intelligenz geben kann. Denn unsere mathematische Einsicht in die Allgemeingültigkeit einer mathematischen Problemlösung / eines mathematischen Beweises, unsere Fähigkeit, über Einzelfälle hinaus allgemeine Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, ist prototypisch und grundlegend für unsere allgemeine Fähigkeit, in der realen Welt intelligent und planvoll zu agieren, und die mathematische Welt ist ja nicht "irreal", sondern handelt von "Zeichen auf dem Papier" und von Aussagen darüber, die keiner anderen Logik folgen, als die Aussagen, die wir über die "volle" reale Welt machen.

........

--KlausGünther


Ich denke, dass Intelligenz nur dann vorliegt, wenn es sich bei der zu lösenden Aufgabe um ein Problem handelt, auf das man nicht speziell vorbereitet ist. Ein Weltmeister-Schachprogramm via Brute-Force imponiert mir nicht. Wäre es aber in der Lage von mir Halma zu lernen (ohne dafür programmiert zu sein) und auf dem Niveau eines Kindergartenkindes zu spielen, dann wäre ich äußerst beeindruckt.

Die Betonung der Mathematik und Logik kann ich verstehen (als Aufwertung deiner geistigen Heimat), aber in der Sache nicht nachvollziehen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass die menschliche Intelligenz so etwas wie eine abstrakte Muster-Erkennungs-, Muster-Transformations- und Muster-Anwendungsmaschine sein könnte, die weder mit Mathematik noch mit Logik viel zu tun hat. Vielleicht ist es das genaueres Verständnis unserer sprachlichen Fähigkeiten, ohne die KünstlicheIntelligenz nicht möglich ist.

-- HelmutLeitner


 
© SinnWiki Community zuletzt geändert am September 11, 2002