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Wo Ist Gott

Die christlichen Kirchen suggerieren uns von klein auf, dass es eine Dreiteilung gibt in

  • Ich,
  • Außenwelt
  • und unsichtbarer, aber beobachtender und eingreifender Schöpfergott außerhalb der Welt.
Dieser Schöpfergott steht interessanterweise zwar außerhalb unseres Raumes, scheint aber in unserer Zeit zu "leben": Er beobachtet unsere Handlungen und bewertet sie, und manchmal oder häufig greift er auch in das Geschehen der Welt ein. Zum Beispiel packt er dir Bösen beim Schopf und lässt die Guten beim Topf.

Demgegenüber denke ich, dass es für unsere heutige, vom naturwissenschaftlichen Denken geprägten Zeit ein viel einfacheres, natürlicheres und unmittelbareres Verständnis von Gott gibt:

Gott ist das Wunder, dass sich in der bloßen Existenz dieser Welt unmittelbar zeigt.

oder kurz:

Gott ist Existenz.

Wir selbst und die ganze Welt sind unmittelbar Bestandteile dieser göttlichen Existenz:

Gott ist in uns und wir sind in Gott.

Was ich erlebe und erleide, erlebt und erleidet auch er.

In dieser existierenden, lebendigen und atmenden Welt zeigt sich für mich Gott direkt und sichtbar; ich muss nicht erst an ihn glauben.

Dieser (pantheistische oder panentheistische?) Gottesbegriff gibt mir genug Sinn und Trost, so dass ich nicht an einen unsichtbaren, uns bestrafenden und belohnenden Schöpfergott außerhalb der Welt glauben muss, der seinen Sohn auf dieses Staubkorn Erde am Rande einer durschnittlichen Galaxie geschickt hat (wie es wiederum unzählige Milliarden gibt), um eine intelligente Affenart zu "erlösen", die sich dort (und auf wievielen Planeten im Universum noch?) entwickelt hat.

Wenn "erlösen" bedeutet, dass uns das "ewige Leben" geschenkt wird, so ist auch dies für mich eher eine Horror-Vostellung als ein Trost (wie im Übrigen auch für fernöstliche Religionen, die eher die Erlösung von der Pein der ewigen Wiedergeburt anstreben, als eine "Auferstehung des Fleisches" und ein "ewiges Leben").

Meine persönliche Antwort auf die Frage "wo ist Gott" heißt also: In allem Existierenden.

--KlausGünther

Ich finde, dass das eine sehr schöne Sicht der Welt ist und danke dir, dass du sie mit uns teilst. Was mich immer bewegt, wenn es um religiös-weltanschauliche Themen geht, ist das Frage, ob sie uns trennen oder verbinden. Ich denke, dass viele Christen zwar in deiner Weltanschauung den persönlichen Gott vermissen würden, aber den Gedanke, dass auf diese Weise der Geist oder die Liebe Gottes in jedem kleinen Teil der Schöpfung gesehen wird, nicht zurückweisen könnten. -- HelmutLeitner

Das Reden über Gott kann immer nur eine subjektive Frage von persönlichen Empfindungen sein, nicht von wissenschaftlich diskutierbaren Fakten oder Theorien. Wer Gott als einen persönlichen Gesprächspartner braucht, dem will ich das nicht ausreden. Aber da Gott nach meinem Empfinden "in mir" ist und alles miterlebt, was ich erlebe, fühle, und mir wünsche, brauche ich ihm das auch nicht im Gespräch besonders mitzuteilen.

Mir reicht es, Gottes Anwesenheit zu spüren; darüber hinaus brauche ich keine weiteren "Glaubenssätze". Man könnte also von einer "glaubenslosen Religiosität" sprechen, ähnlich der von Einstein in seinem Buch "Mein Weltbild" beschriebenen, siehe auch ZitateSammlung. --KlausGünther


 
© SinnWiki Community zuletzt geändert am September 17, 2010