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November 20, 2004
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Erdgeschichte

Ursprünglich war die Erde ein glühender Ball. Vor etwa drei Milliarden Jahren (3'000'000'000) begann sie langsam abzukühlen, es bildete sich eine feste Kruste. Hunderte von Millionen Jahren später entwickelten sich zuerst im Wasser, später auch auf dem Land Pflanzen und Tiere. Vor rund 500 bis 200 Millionen Jahren bildeten sich die Gebirge in Skandinavien, Schottland, das Deutsche Mittelgebirge und die Vogesen. Das heutige Gebiet der Alpenländer war dagegen von einem riesigen Meer bedeckt. Darin lebten Meerespflanzen, Ammoniten, Muscheln, Schnecken und Fische, die wir heute als Versteinerungen finden können. Die Versteinerungen entstanden, indem vor rund 250 - 65 Millionen Jahren tote Tiere und Pflanzen zusammen mit Sand, Ton und Kalk in mehreren Schichten am Meeresboden abgelagert wurden und später durch die Anhebung der Erdkruste über den Wasserspiegel zu liegen kamen. Vor etwa 40 Millionen Jahren, schob sich die afrikanische Kontinentalplatte unter die europäische. Gewaltige Erdbeben erschütterten Mitteleuropa und drückten die bis dahin flach übereinander liegenden Gesteinsschichten zu Falten zusammen: Die Alpen, der Jura und die Voralpen entstanden. Vor rund 3-4 Millionen Jahren traten die ersten Urmenschen auf. Skelettfunde belegen, dass sie mit 500 cm ein nur wenig grösseres Gehirn als heutige Menschenaffen hatten, aber schon aus Steinen einfachste Werkzeuge herstellten und aufrecht gingen. Die neuere Forschung geht davon aus, dass die Menschen nicht von den heutigen Menschenaffen abstammen, sondern gemeinsame Vorfahren hatten, die ausgestorben sind.

Seit etwa 600'000 Jahren treten weltweit grosse langsame Klimaschwankungen auf. Mehrere extreme Käteperioden (Eiszeiten) wechselten mit warmen Zwischeneiszeiten ab. Die einzelnen Eiszeiten und Zwischeneiszeiten dauerten jeweils mehrere 10'000 Jahre. Wir leben heute in einer Zwischeneiszeit. Die vier im Alpenraum wesentlichen Eiszeiten werden nach Nebenflüssen der Donau und Isar benannt: 5. Günz 600'000 - 540'000 6. Mindel 480'000 - 430'000 7. Riß 240'000 - 180'000 8. Würm 120'000 - 10'000 Während der Eiszeiten waren jeweils der grösste Teil der heutigen Schweiz und grosse Teile Österreichs und Nordeuropas mit Eis bedeckt, das in den Alpentälern 500 - 1200 Meter dick war.

Die Eismassen der Gletscher schoben gewaltige Geröllmassen vor sich her und lagerten sie an den Seiten (Seitenmoränen) und am Ende der Gletscherzunge (Stirnmoräne) ab. Viele Hügel des schweizerischen Mittellandes sind Überreste solcher Moränen. Aber auch grössere Gesteinsbrocken wurden mitgeschleppt und blieben nach dem Rückgang der Gletscher als Findlinge (erratische Blöcke) liegen.

Die Gletscher verändern sich auch heute noch! Zwischen 1540 und 1850 n. Chr. war das Klima deutlich kälter, man spricht von der Kleinen Eiszeit. In den letzten hundert Jahren sind die Gletscher infolge der globalen Erwärmung dramatisch zurückgegangen.

In den nicht mit Eis bedeckten Gebieten konnten die Menschen, wenn auch unter erschwerten Bedingungen (allgemeine Kälte) überleben. An die Gletschergebiete schloss Tundra mit dauernd gefrorenem Boden an (wie im heutigen Sibirien), mit Tieren wie Mammut, Moschusochse, Wollnashorn und Rentier. Die Tundra ging in Steppe über, wo auch Birken, Wacholder und Zwergkiefer wuchsen und Antilope, Wildpferd, Bison, Elch und Höhlenbär zuhause waren. An die Steppe schloss Nadel- und Laubwald an. Die Menschen der Altsteinzeit lebten als Jäger und Sammler, wie Funde von menschlichen Skeletten, Werkzeugen (z.B. Faustkeilen), Waffen und Felsmalereien zeigen. Sie bekleideten sich mit zusammengenähten Fellen und schmückten sich mit Tierzähnen und Schneckenhäuschen. Gegen Ende der Altsteinzeit kamen Werkzeuge und Waffen aus Feuerstein (Silex) auf.