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Fräulein Smillas Gespür für Schnee

Fräulein Smillas Gespür für Schnee, von Peter Høeg. ISBN 349913599X

Klappentext

Grönländer, und seien es auch nur Halb-Grönländer, haben es in Dänemark nicht leicht. Smilla Jasperson, Tochter einer grönländischen Jägerin, ist arbeitslos. Außerdem gilt sie als skurril, unfreundlich und unnahbar. Ihren einzigen Freund, den kleinen, etwas verwahrlosten Jesaja - ebenfalls mit dem Makel der "falschen Herkunft" behaftet - trifft ein weit schlimmeres Schicksal: gerade sechs Jahre alt, stürzt er im Kopenhagener Hafenviertel vom Dach eines Lagerhauses. Ist er tatsächlich gestürzt oder hat jemand nachgeholfen? Schließlich hat der Junge eine panische Höhenangst und traut sich selbst auf der sicheren Treppe zu Hause kaum in den dritten Stock. Aber warum sollte jemand ein Kind in den Tod stoßen? Kann man so jung sein und schon "zuviel" wissen? Und was bedeuten die Spuren im Schnee? Solche Überlegungen lassen Smilla keine Ruhe. Die Polizei belastet sich nicht mit derartigen Skrupeln. Sie will die Akte trotz aller Ungereimtheiten schließen. Trifft Smillas Kommentar: "Für die war das eben bloß ein Scheißgrönländer" den Kern der Sache? Sie glaubt es nicht und stellt weitere Nachforschungen an, obwohl mit allen Mitteln versucht wird, sie daran zu hindern. Als sie in Jesajas Versteck im Keller eine Kasette findet, auf der ein Mann in kaum verständlichem Eskimodialekt Wegbeschreibungen durch das ewige Eis abgibt, hat sie ihre erste Spur - und möglicherweise das in der Hand, hinter dem der oder die Unbekannten her sind.

Lesermeinung(en)

Der rätselhafte Tod des kleinen Jesaja und die Aufklärung seiner Hintergründe bilden den spannenden Rahmen eines Thrillers in den sich andere Themen nahtlos einfügen. Da gibt es Rückblicke und Einblicke in das naturverhaftete Leben der grönländischen Bevölkerung und die Schwierigkeiten der Adaption an die moderne Lebensweise in Dänemark. Da bekommen einige Nebenfiguren, wie der Vater, ein Bekannter, der Kommissar, ein Wissenschaftler u. a. ein unverwechselbares menschliches Profil. Der Showdown an Board eines Eisbrechers und letztlich im Polareis spitzt sich in exzellenter Weise zu. Letztlich ist es aber die Figur der Smilla, von der die große Faszination ausgeht. Sie ist eine starke - durch den Überlebenskampf in der Natur geprägte - junge Frau, die als Außenseiterin in der Gesellschaft in einer Dauerkrise steckt und die in ihrem Kampf um die Wahrheit eine fast übermenschliche - aber doch glaubwürdige - Härte und Direktheit gegen sich selbst und ihre Umwelt entwickelt. Dieser Roman hat mich in seiner Dichtheit und Komplexität begeistert. Sehr empfehlenswert. -- HelmutLeitner

Jedoch vom Plot her ähnlich unwahrscheinlich wie ein James-Bond-Film und (in der deutschen Übersetzung) sprachlich uninteressant. -- bob.at


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am January 28, 2006