Braun Der Leser
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:Felix Braun: Der Leser
:Sag: Ist das nicht ein wundersames Leid?
:Um fremde Menschen trauern, die nicht leben,
:und über Dinge, die sich nie begeben,
:voll Sehnsucht träumen in der Einsamkeit.
:Geheimnis, dessen Sinn ich nie verstand,
:Sich über Worte atemlos zu neigen
:und zu vernehmen in gespanntem Schweigen
:was einer dachte, träumte und empfand.
:Wenn dann die letzte Zeile still verrinnt,
:sich weit zurück im weichen Sessel lehnen,
:die Arme breiten, lächeln unter Tränen
:und wieder müßig blättern wie ein Kind.
:Und stundenlang wie tief im Nebel gehn
:und Verse summen, die wie Glocken läuten,
:die tiefstes Glück und tiefstes Leid bedeuten
:und dennoch langsam in den Wind verwehn.
OrdnerGedichte
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- Felix Braun: Der Leser
- Sag: Ist das nicht ein wundersames Leid?
- Um fremde Menschen trauern, die nicht leben,
- und über Dinge, die sich nie begeben,
- voll Sehnsucht träumen in der Einsamkeit.
- Geheimnis, dessen Sinn ich nie verstand,
- Sich über Worte atemlos zu neigen
- und zu vernehmen in gespanntem Schweigen
- was einer dachte, träumte und empfand.
- Wenn dann die letzte Zeile still verrinnt,
- sich weit zurück im weichen Sessel lehnen,
- die Arme breiten, lächeln unter Tränen
- und wieder müßig blättern wie ein Kind.
- Und stundenlang wie tief im Nebel gehn
- und Verse summen, die wie Glocken läuten,
- die tiefstes Glück und tiefstes Leid bedeuten
- und dennoch langsam in den Wind verwehn.
OrdnerGedichte
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