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Ekman Kerstin

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Kerstin Ekman

Der Wald - Eine literarische Wanderung

Piper Verlag 2008, Aus dem Schwedischen von Hedwig M. Binder, 528 S., geb.

ISBN 9783492051422, € 24,90 [D], € 25,60 [A], sFr 43,90


»Der Wald« ist ein grandioses erzählerisches Werk und die einzigartige Summe eines schriftstellerischen Lebens – mit ihrer Liebeserklärung an den Wald war Kerstin Ekman viele Wochen auf den ersten Plätzen der schwedischen Bestsellerliste vertreten.

Es gab eine Zeit, in der der Wald vom Atlantik bis zu den Karpaten unseren ganzen Kontinent bedeckte. Der Wald ist ein Mythos, ein Natur- und Kulturraum, der einzigartig ist, unermesslich sein Reichtum an Sagen und Geschichten. Kerstin ­Ekmans lebenslange Beschäftigung mit dem Wald mündet in diesem gewaltigen Werk: Sie ­erzählt darin von der jahrtausendealten Begegnung zwischen Mensch und Wald, schreibt von Waldgeistern, Volksmärchen, Räubern, Wölfen und Dichtern. Ihre Betrachtungen reichen vom Mittelalter bis heute, von der Urbarmachung über das Jagen bis zum Wirtschaftsraum Wald. Kerstin ­Ekman streift durch die Kiefernwälder ihrer nordschwedischen Heimat, erzählt von der Heilkraft der Nadelbäume und dem Reichtum von Flora und Fauna. Reich bebildert und mit zahlreichen Zitaten versehen ist »Der Wald« ein eindrucks­volles Zeugnis einer Welt, die bald verschwunden sein wird.

Rezension Deutschlandfunk (Auszug): Verwandlungsraum der Seele - Als in den 1970er Jahren in Schwedens Norden die unverantwortliche Rodung des Waldes begann, entstand bei Kerstin Ekman die Idee für "Der Wald". Was nach einem beschaulichen Spaziergang in romantischer Manier klingt, erweist sich als ein vielschichtiger Essay von poetischer Kraft. Die schwedische Autorin tritt auch in einen spannenden Dialog mit Autoren, die in der Tiefe des Waldes Angst und Schrecken thematisieren.

"Wir Nordeuropäer sind irgendwann alle aus dem dunklen Wald gekommen." Das sagt Kerstin Ekman in ihrem großen essayistischen Buch zum Wald. Sie unternimmt den Versuch, im Sinne der Enzyklopädisten Licht ins Dunkel des Waldes zu bringen, ihn in seiner Tiefe, seiner Vielfalt zu erfassen. In brillanten Essays lässt sie den Wald mit einer überwältigenden Fülle an Material zur Sprache kommen; seine Tiere und Pflanzen, seine Gefahren, seine Undurchdringlichkeit. Der Wald stellt die Grenze des Menschlichen dar, die Grenze der Kultur. Er ist Nutz- und Todbringer, Spiegel des Unbewussten und Quelle der Fantasie. Der Wald hat Anstoß gegeben zu so wichtigen Erfindungen wie dem Rad; das Holzrad war in den Jahresringen der Bäume vorgegeben. Die Namen, die man sich über Jahrhunderte hinweg für den Wald ausdachte, sprechen von dem, was es dort zu holen gab; der Totholzwald, der Eckernwald, der Bastwald, der Pilzwald, wood im englischen kündet vom Wald als Bau- und Brennholzreservoir. Ekman muss bald feststellen, dass schon der Anspruch auf Vollständigkeit zwecklos ist. Zu komplex ist dieses Gebilde, zu veränderlich, zu häufig beschrieben und besungen. Und das Ökosystem des Waldes ist bis heute nicht bis in die Tiefe hinein erforscht. Die Erde hat 400 Millionen Jahre gebraucht, um Wälder hervorzubringen, der Mensch braucht weitaus weniger lange, um sie wieder zu vernichten, das allein scheint sicher.

"Viele Jahre habe ich in einer Waldlandschaft mit einem unendlichen Reichtum an Arten gelebt. Ich bin in ihnen umhergewandert, einen Hauch von Bittermandel und Anis als flatterige, schnell flüchtige Richtungsanzeige in der Nase, und habe schließlich die alte Salweide gefunden, aus deren rauem Stamm der sahnegelbe Wohlriechende Weidenporling sprießt. Wenn sich der Luchs in der Unruhe seiner Brunst durch den Märzschnee bewegt hatte, habe ich die Spur dieser großen Katze gesehen. Ich bin Pfade gegangen, in die früher die dreißig, vierzig Pferde des Dorfes mit ihren Hufen den Sommer eingetrampelt hatten. Jetzt werden diese Wälder in Verjüngungsflächen verwandelt. Es werden Monokulturen aus Kiefern oder Fichten daraus. Und es wird still. Ich habe in einer Welt gelebt, die im Verschwinden begriffen ist." ...

* Zur Rezension von Antje Ravic Strubel




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Kerstin Ekman
Der Wald - Eine literarische Wanderung
Piper Verlag 2008, Aus dem Schwedischen von Hedwig M. Binder, 528 S., geb.
ISBN 9783492051422, € 24,90 [D], € 25,60 [A], sFr 43,90

»Der Wald« ist ein grandioses erzählerisches Werk und die einzigartige Summe eines schriftstellerischen Lebens – mit ihrer Liebeserklärung an den Wald war Kerstin Ekman viele Wochen auf den ersten Plätzen der schwedischen Bestsellerliste vertreten.

Es gab eine Zeit, in der der Wald vom Atlantik bis zu den Karpaten unseren ganzen Kontinent bedeckte. Der Wald ist ein Mythos, ein Natur- und Kulturraum, der einzigartig ist, unermesslich sein Reichtum an Sagen und Geschichten. Kerstin ­Ekmans lebenslange Beschäftigung mit dem Wald mündet in diesem gewaltigen Werk: Sie ­erzählt darin von der jahrtausendealten Begegnung zwischen Mensch und Wald, schreibt von Waldgeistern, Volksmärchen, Räubern, Wölfen und Dichtern. Ihre Betrachtungen reichen vom Mittelalter bis heute, von der Urbarmachung über das Jagen bis zum Wirtschaftsraum Wald. Kerstin ­Ekman streift durch die Kiefernwälder ihrer nordschwedischen Heimat, erzählt von der Heilkraft der Nadelbäume und dem Reichtum von Flora und Fauna. Reich bebildert und mit zahlreichen Zitaten versehen ist »Der Wald« ein eindrucks­volles Zeugnis einer Welt, die bald verschwunden sein wird.

Rezension Deutschlandfunk (Auszug): Verwandlungsraum der Seele - Als in den 1970er Jahren in Schwedens Norden die unverantwortliche Rodung des Waldes begann, entstand bei Kerstin Ekman die Idee für "Der Wald". Was nach einem beschaulichen Spaziergang in romantischer Manier klingt, erweist sich als ein vielschichtiger Essay von poetischer Kraft. Die schwedische Autorin tritt auch in einen spannenden Dialog mit Autoren, die in der Tiefe des Waldes Angst und Schrecken thematisieren.

"Wir Nordeuropäer sind irgendwann alle aus dem dunklen Wald gekommen." Das sagt Kerstin Ekman in ihrem großen essayistischen Buch zum Wald. Sie unternimmt den Versuch, im Sinne der Enzyklopädisten Licht ins Dunkel des Waldes zu bringen, ihn in seiner Tiefe, seiner Vielfalt zu erfassen. In brillanten Essays lässt sie den Wald mit einer überwältigenden Fülle an Material zur Sprache kommen; seine Tiere und Pflanzen, seine Gefahren, seine Undurchdringlichkeit. Der Wald stellt die Grenze des Menschlichen dar, die Grenze der Kultur. Er ist Nutz- und Todbringer, Spiegel des Unbewussten und Quelle der Fantasie. Der Wald hat Anstoß gegeben zu so wichtigen Erfindungen wie dem Rad; das Holzrad war in den Jahresringen der Bäume vorgegeben. Die Namen, die man sich über Jahrhunderte hinweg für den Wald ausdachte, sprechen von dem, was es dort zu holen gab; der Totholzwald, der Eckernwald, der Bastwald, der Pilzwald, wood im englischen kündet vom Wald als Bau- und Brennholzreservoir. Ekman muss bald feststellen, dass schon der Anspruch auf Vollständigkeit zwecklos ist. Zu komplex ist dieses Gebilde, zu veränderlich, zu häufig beschrieben und besungen. Und das Ökosystem des Waldes ist bis heute nicht bis in die Tiefe hinein erforscht. Die Erde hat 400 Millionen Jahre gebraucht, um Wälder hervorzubringen, der Mensch braucht weitaus weniger lange, um sie wieder zu vernichten, das allein scheint sicher.

"Viele Jahre habe ich in einer Waldlandschaft mit einem unendlichen Reichtum an Arten gelebt. Ich bin in ihnen umhergewandert, einen Hauch von Bittermandel und Anis als flatterige, schnell flüchtige Richtungsanzeige in der Nase, und habe schließlich die alte Salweide gefunden, aus deren rauem Stamm der sahnegelbe Wohlriechende Weidenporling sprießt. Wenn sich der Luchs in der Unruhe seiner Brunst durch den Märzschnee bewegt hatte, habe ich die Spur dieser großen Katze gesehen. Ich bin Pfade gegangen, in die früher die dreißig, vierzig Pferde des Dorfes mit ihren Hufen den Sommer eingetrampelt hatten. Jetzt werden diese Wälder in Verjüngungsflächen verwandelt. Es werden Monokulturen aus Kiefern oder Fichten daraus. Und es wird still. Ich habe in einer Welt gelebt, die im Verschwinden begriffen ist." ...


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 28. September 2008