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Klein Joachim

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Joachim Klein war Inhaber des Lehrstuhls für Slavische Literaturen an der Universität Leiden und lebt in Berkeley, Kalifornien.




Klein Joachim

Russische Literatur im 18. Jahrhundert

Verlag Böhlau 2008, geb., 369 S., ISBN 978-3-412-20002-2

€ (D) 44,90, € (A) 46,20


Die hier vorgelegte Geschichte der russischen Literatur im 18. Jahrhundert beabsichtigt keine enzyklopädische Vollständigkeit. Sie beschränkt sich auf die wichtigsten Autoren, Gattungen und Einzelwerke, die hier umfassend und in verständlicher Sprache dargestellt werden. Neben allgemeinen Ausführungen zu den theoretischen, institutionellen, sozialen und persönlichen Rahmenbedingungen des Schreibens liegt ein Schwerpunkt des Bandes auf der Interpretation einzelner Texte. Dabei wird deutlich, dass die russische Literatur des 18. Jahrhunderts außer der ästhetischen in hohem Maße auch praktische Funktionen wahrnimmt – didaktische, panegyrische, polemische, linguistische, religiöse und politische. Sie erscheint somit nicht nur als künstlerisches Phänomen, das sich selbst genügt, sondern als integraler Bestandteil der russischen Kulturgeschichte.

Buchbesprechung von Hanns-Martin Wietek: Für Freund der russischen Literatur ein ganz wichtiges Werk. Gut lesbar und spannend zu lesen beschreibt und erklärt Professor Klein die russische Literatur vor Puschkin. Wenn wir heute von der Russischen Literatur sprechen ist fast ausschließlich von der Literatur beginnend mit Puschkin die Rede. Puschkin wird nicht zu Unrecht der erste und größte russische Dichter genannt. Vor ihm – also im 18. Jahrhundert – war der Einfluss der westeuropäischen Literatur so groß, dass man die russische getrost als Nachahmungsliteratur bezeichnen kann. Das heißt nicht, dass sie schlecht war, sie hatte jedoch nichts eigenständig Russisches. Entwicklungs- und kulturgeschichtlich ist sie dennoch interessant. Man denke nur an Lomonossow (1711 – 1765), den Gründer der Moskauer Universität (1755), der sich schon heftig dafür einsetzte, endlich die deutsche – in der Petersburger Akademie der Wissenschaften wurde fast ausschließlich deutsch gesprochen - und die französische Sprache zurückzudrängen und russisch zu sprechen. Oder an Radischtschew (1749 – 1802), den militanten Aufklärer; oder an Karamsin, den ersten russischen „Berufsautor“, Herausgeber und Übersetzer, der ganz wesentlich die gesellschaftliche Stellung der Schriftsteller in Russland gefördert hat – wovon alle russischen Dichter bis heute profitieren. - Nochmals: Spannend, lesbar wie Belletristik – trotz allen wissenschaftlichen Anspruchs – und ein wichtiges Nachschlagewerk.

* Leseprobe auf Büchervielfraß




OrdnerAutoren OrdnerRussland


Joachim Klein war Inhaber des Lehrstuhls für Slavische Literaturen an der Universität Leiden und lebt in Berkeley, Kalifornien.


Klein Joachim
Russische Literatur im 18. Jahrhundert
Verlag Böhlau 2008, geb., 369 S., ISBN 978-3-412-20002-2
€ (D) 44,90, € (A) 46,20

Die hier vorgelegte Geschichte der russischen Literatur im 18. Jahrhundert beabsichtigt keine enzyklopädische Vollständigkeit. Sie beschränkt sich auf die wichtigsten Autoren, Gattungen und Einzelwerke, die hier umfassend und in verständlicher Sprache dargestellt werden. Neben allgemeinen Ausführungen zu den theoretischen, institutionellen, sozialen und persönlichen Rahmenbedingungen des Schreibens liegt ein Schwerpunkt des Bandes auf der Interpretation einzelner Texte. Dabei wird deutlich, dass die russische Literatur des 18. Jahrhunderts außer der ästhetischen in hohem Maße auch praktische Funktionen wahrnimmt – didaktische, panegyrische, polemische, linguistische, religiöse und politische. Sie erscheint somit nicht nur als künstlerisches Phänomen, das sich selbst genügt, sondern als integraler Bestandteil der russischen Kulturgeschichte.

Buchbesprechung von Hanns-Martin Wietek: Für Freund der russischen Literatur ein ganz wichtiges Werk. Gut lesbar und spannend zu lesen beschreibt und erklärt Professor Klein die russische Literatur vor Puschkin. Wenn wir heute von der Russischen Literatur sprechen ist fast ausschließlich von der Literatur beginnend mit Puschkin die Rede. Puschkin wird nicht zu Unrecht der erste und größte russische Dichter genannt. Vor ihm – also im 18. Jahrhundert – war der Einfluss der westeuropäischen Literatur so groß, dass man die russische getrost als Nachahmungsliteratur bezeichnen kann. Das heißt nicht, dass sie schlecht war, sie hatte jedoch nichts eigenständig Russisches. Entwicklungs- und kulturgeschichtlich ist sie dennoch interessant. Man denke nur an Lomonossow (1711 – 1765), den Gründer der Moskauer Universität (1755), der sich schon heftig dafür einsetzte, endlich die deutsche – in der Petersburger Akademie der Wissenschaften wurde fast ausschließlich deutsch gesprochen - und die französische Sprache zurückzudrängen und russisch zu sprechen. Oder an Radischtschew (1749 – 1802), den militanten Aufklärer; oder an Karamsin, den ersten russischen „Berufsautor“, Herausgeber und Übersetzer, der ganz wesentlich die gesellschaftliche Stellung der Schriftsteller in Russland gefördert hat – wovon alle russischen Dichter bis heute profitieren. - Nochmals: Spannend, lesbar wie Belletristik – trotz allen wissenschaftlichen Anspruchs – und ein wichtiges Nachschlagewerk.


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 7. März 2008