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Taiga Buch Projekt

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=== Ausgangspunkt ===

Gerade bekomme ich eine Mail von unserem Irkutsker Freund Wassilij Jaschkinas. Er ist stellvertretender Chefredakteuer der Wochenzeitung
"Pjatnitsa" (Freitag) und hatte mir vor über einem Jahr in einer Mail von der schweren Herzkrankheit der damals 2jährigen Ekaterina Kazakova erzählt. Daraus entstand die erfolgreiche Initiative * "Helft Katjuscha".

Heute schreibt er (er ist Russe mit sehr guten, aber eben nicht ganz perfekten, Deutschkenntnissen):

"Lieber Ralf,

Heute hat mich eine Journalistin aus der Statd Abkan angerufen. Wissen Sie wahrscheinlich eine interessante Geschichte, die hier noch in der Zeit der UdSSR? passierte.
Als russische Geologen Ende der siebziger Jahre über die menschenleere sibirische Taiga fliegen , um Messungen vorzunehmen, trauen sie ihren Augen nicht. Sie entdecken einen Kartoffelacker und daneben eine kleine Hütte - rund 250 Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt. Seit einem halben Jahrhundert lebt die Familie Lykow völlig abgeschieden von der Welt in der sibirischen Taiga. Der Alltag dieser Altgläubigen gleicht dem des 17. Jahrhunderts. Die unglaubliche Geschichte dieser Robisons unserer Tage, deren jüngste Tochter Agafja auch heute noch ihr Eremitendasein fristet, wurde damals in der Zeitung "Komsomolskaja Prawda" dargestellt und hat ganzes Land ergriffen. Denn die Familie wusste sogar nichts uber dem 2. Weltkrieg.
In Deutschland erschien auch des Buch "Die Vergessenen der Taiga" von Wassili Peskow (der Journalist aus der Zeitung "Komsomolskaja Prawda"), wo er seine Eindruecke uber die Reise zu der Familie dargestellt hatte (* Eine Buchbeschreibung).
Meien Kollegin (Lubow heisst sie) hat mehrmals Agafja Lykova in der Taiga besucht. Denn sie wohnt in der selben Region Sibiriens, wo Agafja in der Taiga lebt. Lubow hat auch Artikel davon geschrieben. Das ist etwa andere Darstellung im Vergleich zu Wassilij Peskow. Denn das ist der Blick einer Frau und sie hat mit Agafja verschiedene weibliche Momente besprochen, wie sie alleine mit den Maennern so lange in der Taiga lebte und nach Ihren Tode seit mehreren Jahren ganz
alleine usw.
Lubov hat auch ca 200 Farbfotos, die sie selber machte.

Jetzt fragte sie mich, ob ich ihr ein Buch mit Fotos oder sogar Fotoalbum zu veroeffentlichen helfe.

Meine Frage. Was denken Sie, gibt es in Deutschlnad einen Verlag, der Interesse an so einem Projekt haben koennte. Oder ist das jetzt nur fuer die Russen interessant?.

Mit freundlichen Gruessen
Wassilij Jaschkinas
Stellvertretender Chefredakteuer der Wochenzeitung "Pjatnitsa" (Freitag), Irkutsk< OstSibirien?, Russland"

Sehen wir von BücherWiki da eine Möglichkeit, eine Veröffentlichung zumindest in die Wege zu leiten ? --RalfHellbart

=== Diskussion ===

Entschuldigt, bin, gerade aus dem Urlaub zurück, noch etwas von der Rolle. Was heißt das Wort "konkret"? Wir könnten versuchen, aus Freude am Projekt und unserem eigenen Lerneffekt, das zu unterstützen und als Modellfall durchzuführen. Das Buchthema finde ich persönlich interessant und könnte Leser finden, aber wir müssten Ziele definieren und Planung machen, das eventuell mit der BücherWiki-Aktion und dem Aufbau von Verlagskontakten verbinden und uns selbst einig werden. Es gibt da viele Parameter. Welche Möglichkeiten gibt es, zu helfen? Was schlägst du vor?

Gdedankensplitter: BOD ist keine Patentlösung, sondern die letzte Möglichkeit der Realisierung. Einfach wäre, dem Autor bei der Finalisierung seines Buches zu helfen, und dabei, einen guten Verlag zu finden. Das wäre das BücherWiki eher ein Katalysator. Wollt ihr mehr tun, Ambitionen auf Verlagstätigkeit, d. h. also auch Geld investieren, kommerziell denken (mit allen damit verbundenen Problemen)? -- HelmutLeitner 28. August 2006 15:46 CET




"Konkret" heißt hier nur erst mal: hier gibt es eine konkrete Anfrage, anhand derer wir untersuchen können, welche Möglichkeiten wir als BücherWiki haben, uns einzuschalten. Ich selber habe noch keine konkreten Vorstellungen. Erstens ist es für mich Neuland, zweitens kann ich z.B. finanziell gar nichts einbringen.

Kann etwa so ein Bildband - vielleicht als Vorstufe vor einer BOD-Veröffentlichung ? - als E-Buch erscheinen ? -- RalfHellbart




Ok, ich fange mal an, dumm zu fragen: Was sind die Erwartungen (finanzielle und andere) der Autorin? Was sind deine Erwartungen an so ein Projekt? Was sind die Probleme? Wofür wird das BücherWiki benötigt? Was ist der Zustand des Buches? -- HelmutLeitner 28. August 2006 17:39 CET




Ich habe gerade eine Mail (mit Kopien an Euch) an Wassilij geschickt. Ich weiß ja im Moment auch nicht mehr als das, was in seiner Mail steht.

Meine Erwartungen an das Projekt ? Erstens finde ich das Thema interessant und zweitens frage ich hier, weil es zur IdeenListe paßt und meine, daß dieses Projekt ein Lernfeld sein kann. (Wozu BücherWiki in diesem Projekt dann letztlich benötigt wird oder sich nicht einbringen kann, soll sich ja im Gespräch herausstellen)

Mein Problem ist, daß ich sonst nicht wüßte, an wen ich mich wegen einer Veröffentlichung wenden sollte.

Den Zustand des Buches kenne ich (noch) nicht. -- RalfHellbart




Es gibt wahrscheinlich ein paar tausend deutschsprachige Verlage, von denen aber nur einige wenige eine Affinität zu Russland oder zu Frauenthemen haben werden. das Buch scheint mir in die Kategorie "Wüstenblume" oder "Zurück nach Afrika" zu fallen, also wären deren verlage ein heißer Tipp. Das BücherWiki sollte eigentlich die Expertise entwickeln, die gesamte Verlagslandschaft zu kennen. Die Arbeit des Recherchierens würde ich in diesem Projektfall übernehmen, wenn es niemand anderer tut. Es gibt auch Leute, die man fragen kann. Das würde in die Kategorie VerlagsKontakte fallen. Dann wäre da "Hilfe bei der Qualität" (freiwillige Leistung für den Autor) und "qualifiziertes Empfehlungsschreiben" (freiwillige Leistung in Richtung Verlage). Nur als Beispiel. Natürlich muss die Qualität stimmen. -- HelmutLeitner 29. August 2006 15:29 CET




* Zurück nach Afrika = Knaur-TB und * Wüstenblume = Ullstein

Eine gute Informationsquelle für Verlage, die Rußland-Bücher herausgegeben haben, ist GiselaRellersRezensionen. Frau Reller sortiert die Bücher nach Autoren, Titel, Nationalitäten und Verlagen. Dazu werde ich auch noch Frau Zöttl befragen, auf deren Seiten ich mehrfach hinweise.

Im Übrigen warte ich jetzt auf eine Reaktion von Wassilij. Deinen letzten Beitrag maile ich ihm zu.

Und Dein Recherche-Angebot ist natürlich Willkommen ! -- RalfHellbart

: Ok, und wir denken jedenfalls mal langfrstig über DeutscheVerlage, VerlagsLandschaft? und VerlagsKontakte nach. Das kann nur nützlich sein. -- HelmutLeitner




[[Text][Hintergrund=hellblau][Luft=10][Schriftart=Courier@3i#schwarz]Mail von Wassilij (3.9.): (noch nicht besprochen)]

Ich bitte um Verzeihung, dass ich erst heute antworte. Das Problem besteht darin, dass Lubow nicht so leicht zu erreichen ist. Sie hat kein e-mail, nur Handy. Verbindungsqualitaet ist auch scheusslich! Ausserdem ist sie keine Russin, deshalb ist die Kommunikation auch nicht
so leicht ... Mir faellt jetzt zu dieser Sache folgendes ein.

1. Wir haben bereiten in unsrerer Redaktion Artikel mit Fotos - wenn es fertig ist, kann ich es Ihnen zeigen.

2. Lubow bereitet zur Zeit in einem Verlag in ihrer Region ihr Buch vor. Es wird (wohl) im Oktober erscheinen. Dann bekomme ich ein Exemplar und kann beurteilen, was man damit machen kann.

3. Die "Bild"-Zeitung hat auch Interesse an einem Artikel mit Fotos. Sie baten mich, zuerst Fotos zu schicken und dann wollten sie etwas dazu sagen. Sie haben mir aber bisher nicht gesagt, was sie bezahlen koennen, so habe ich ihnen auch noch kein Foto und keine Zeile geschickt. ich habre Angst, dass sie mich einfach auf den Arm nehmen. Wenn mit "Bild" etwas klappt, koennte man das vielleicht verwenden, um eine Veröffentlichung wenigstens in die Wege zu leiten. Nicht?

Viele Gruesse, Wassilij

Hm, was sagt ihr zu diesem Interesse der Bild-Zeitung ? -- RalfHellbart




[[Text][Hintergrund=hellblau][Luft=10][Schriftart=Courier@3i#schwarz]Frau Gabriele Zöttl zu eventuell interessanten Verlagen]

Generell würde ich nach zwei Arten von Verlagen suchen: solchen, die schon ein Buch zu ähnlichen Themen veröffentlicht haben, und Verlagen mit einem breiten Themenspektrum. Bei Verlagen wie etwa Goldmann ist die Qualität zwar sehr durchwachsen, dafür sind sie aber manchmal eher als Häuser mit fest abgegrenztem Programm bereit, ein Risiko einzugehen und ungewöhnliche Themen und Formen aufzugreifen.

Eine ganz gute Quelle für Recherchen ist das Verzeichnis lieferbarer Bücher: http://www.buchhandel.de/head.html.

Nicht immer einfach zu durchschauen, aber auch ein reicher Informationsfundus sind die Kataloge der Frankfurter Buchmesse: http://www.buchmesse.de.

Nach Ihren Angaben habe ich zunächst einmal nach den Themen Altgläubige, Taiga und Rußland gesucht. Es gibt natürlich noch andere Suchkriterien, für die allerdings etwas genauere Informationen nützlich wären: Wenn es speziell um die weibliche Sicht geht, kämen Verlage in Frage, die bereits Bücher zum Thema "Frauen in Rußland" veröffentlicht haben. Möglich wären auch Verlage, die Nebenanspekte der Geschichte behandeln. Ist es eher Bildband, eher Sachbuch, eher journalistisch, eine Artikelsammlung oder Belletristik? Das alles kann für Verlage eine Rolle spielen. Sinnvoll ist es manchmal auch, die Bibliographien ähnlicher Bücher nach in Frage kommenden Verlagen zu durchsuchen. Wenn eine Suche nach Stichwörtern nichts bringt, bleibt noch das systematische Durchsuchen der Verlagsprogramme.

Eine Liste mit Verlagen gibt es zum Beispiel hier:
http://www.boersenblatt.net/sixcms/detail.php?id=40057.

Vielleicht wird der Selbstverlag immer beliebter, weil es nicht ganz einfach ist, den richtigen Verlag zu finden?

Ach ja, das ist Ihnen wahrscheinlich schon klar, trotzdem sei's gesagt: Wenn man sich an einen Verlag wendet, sollte man neben der Vorstellung von Autor und Buch natürlich auch angeben, wer die Rechte innehat.

Hier nun einige Verlage, die ich ausfindig machen konnte:

Goldmann Verlag

Wassili Peskow, "Die Vergessenen der Taiga".

Das kennen Sie ja schon.


Vandenhoeck & Ruprecht GmbH

http://www.v-r.de/de/

Wissenschaftlich ausgerichteter Verlag mit Schwerpunkt auf Theologie, Philosophie, Geschichte. Hat "Rußlands Altgläubige" von Peter Hauptmann verlegt.

Edition Erata

http://www.erata.de/

Kleiner Verlag mit künstlerischem Anspruch. Veranstaltet auch Ausstellungen, Lesungen usw. Schwerpunkte: Kunst, Belletristik, Geistes- und Sozialwissenschaften. Hat den Fotoband "Das verborgene Gesicht Rußlands" von Lev Silber veröffentlicht.

Arkana Verlag

Herzberger Landstraße 68

37085 Göttingen

Hat "Die Altgläubigen. Rußlands orthodoxe Christen" von Vitali Rudtschenko veröffentlicht.

Fouqué Literaturverlag

http://www.fouque-verlag.de

Hat "Im Banne der Taiga. Das Leben eines Verbannten in den Wäldern Sibiriens" von Rudolf Penner veröffentlicht. An sich eher auf Belletristik ausgerichtet. Verlegt aber die Reihe "Bibliothek der Zeitzeugen".

transcript Verlag

http://www.transcript-verlag.de/main/the.htm

Sehr breites Themenspektrum. Hat in der Reihe "Kultur und soziale Praxis" die Aufsatzsammlung "Auf der Suche nach Eurasien. Politik, Religion und Alltagskultur zwischen Russland und Europa." von Markus Kaiser veröffentlicht.

Luebbe Verlagsgruppe

http://www.luebbe.de/

Hat "Rußland ist meine Heimat. Leben und Alltag von Frauen in Sankt Petersburg." von Hilla Peetz veröffentlicht.

ADMOS Media GmbH

Anschrift???

Hat "In Wahrheit sind wir stärker. Frauenalltag zwischen Estland und Sibirien." von Gabriele Krone-Schmalz veröffentlicht.



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