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Tatjana Kuschtewskaja

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30 Romane en miniature, die ihre Spannung dadurch gewinnen, daß sie gelebter Wirklichkeit abgelauscht sind – ein Buch, das Heinrich Heines Bonmot illustriert, daß die Frauen Geschichte machen, »obgleich der Historiker nur Männernamen kennt ...«


30 Romane en miniature, die ihre Spannung dadurch gewinnen, daß sie gelebter Wirklichkeit abgelauscht sind – ein Buch, das Heinrich Heines Bonmot illustriert, daß die Frauen Geschichte machen, »obgleich der Historiker nur Männernamen kennt ...«


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Wirklich handverlesen ist der Kreis der Damen, deren Lebensweg quer durch die russische Historie beleuchtet wird. Weltweite Berühmtheiten wie Katharina die Große, Raissa Gorbatschowa oder Anastasia Romanowa sind ebenso dabei wie Namen, die nur wirklichen Russlandskennern etwas sagen werden wie Maria Hartung, das Vorbild der „Anna Karenina“.



Tatjana Kuschtewskaja, geboren 1947 in der Turkmenischen SSR in der Wüstenoase Dargan-Ata, verbrachte ihre Kindheit in der Ukraine: Studium der Musikpädagogik an der Musikhochschule von Artjomowsk (Diplom): arbeitete acht Jahre lang als Musikpädagogin in Jakutien. 1976-1981 Studium an der Fakultät fur Drehbuchautoren der Filmhochschule Moskau, wo sie 1983-1991 einen Meisterkurs für Drehbuchautoren leitete und als freie Journalistin tätig war: verfaßte zahlreiche Drehbücher und Reportagen: unternahm Reisen durch alle Regionen der ehemaligen UdSSR?: lebt seit 1991 in Deutschland.


Tatjana Kuschtewskaja
Der Baikal. Geschichte und Geschichten rund um den Baikalsee
Wostok Verlag, 208 S., zahlreiche Abbildungen und Anhang mit Informationen für die Reise
ISBN 978-3-932916-45-8, 16,00 Euro

Der Baikal, einer der größten Süßwasserseen der Welt, gilt in Rußland als „heiliges Meer”. Er ist ein Mythos, ein Wunder und Phänomen, das bis heute zahlreiche Rätsel birgt. Für die Reisenden und Liebhaber ist er Terra magica, für Wissenschaftler und Historiker nach wie vor Terra incognita. Das älteste und tiefste Binnengewässer der Welt mit seinen zahlreichen Zuflüssen und nur einem einzigen Abfluß lädt ein, ein Stück ursprüngliches Rußland zu entdecken. Die Reise führt die Westküste entlang bis zum nördlichsten Zipfel und die Ostküste hinunter bis nach Kultuk am Südbaikal. Sie führt in herrliche Buchten, auf die Kaps und die Inseln im geheimnisvollen Gewässer. Auf dem Weg liegen sechs Naturschutzgebiete. Nicht von ungefähr zählt die Baikalregion zum Weltnaturerbe der Unesco. Auf dem Weg begegnet man typischen Sibirjaken und indigenen Burjaten, Schamanen und Mönchen, Fischern und Zobeljägern, Beerensammlern und Mineralienliebhabern. Und man erfährt vieles über den Alltag der Ansässigen, ihre Traditionen, Sitten und Bräuche, ihre Feste und Rituale, auch ihre Geschichte. Der Baikal, dessen Gesicht sich von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde verändert, läßt niemanden los.


Tatjana Kuschtewskaja
Sibirienreise — die Lena. Vom Baikal bis zum Eismeer
Geschichte und Geschichten entlang dem großen russischen Fluss
Wostok Verlag, Berlin, 2007, 196 Seiten, Ca. 64 s/w Fotos, Paperback
15,- EUR

Die Faszination Sibiriens treibt die Publizistin Tatjana Kuschtewskaja immer wieder um, ihre Erfahrungen und Recherchen zu diesem immer noch von vielen Geheimnissen umgebenen Teil der Erde den deutschen Lesern mitzuteilen. Hatte sie in ihrem Buch über die Transsibirische Eisenbahn die Ost-West-Achse gewählt, so geht die Reise dieses Mal von Süden, der Quelle der Lena unweit des Baikalsees, nach Norden bis zu ihrer Mündung ins Eismeer bzw. die Laptewsee, also durch das kälteste besiedelte Gebiet der Erde. Dass Kuschtewskaja gerade diesen unter den sibirischen Strömen auswählt, ist kein Zufall, hat sie doch um 1970 herum acht Jahre in Lensk, am Mittellauf der Lena, gelebt und gearbeitet und hat dieser Aufenthalt sie doch so nachhaltig geprägt, dass sie die Lena als ,,Heimat meiner Seele” (S. 31) bezeichnet. Wie so oft verbindet sie auch hier frühere Tagebucheintragungen mit Beschreibungen späterer Reisen und aktuellen Beobachtungen, und auf die für Kuschtewskaja charakteristische Weise gehen nüchterne Tatsachen mit atmosphärischer Dichte einher. Mehr noch als in ihren früheren Veröffentlichungen spricht sie dabei die Leser direkt an, stellt ihnen Fragen und nimmt sie gleichsam bei der Hand auf der 4.400 km langen Strecke über den Strom.

In sechs Kapiteln werden die einzelnen Streckenabschnitte umfassend dargestellt mit ihren jeweiligen geographischen Besonderheiten, ihrer Fauna und Flora, ihrer Geschichte von der Erschließung im 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart sowie der Entwicklung des Transportwesens auf und entlang der Lena. Dies geschieht nicht abstrakt, sondern stets in Verbindung mit Geschichten über gefahrvolle Expeditionen und ihre Protagonisten. Wir erfahren vieles über die verschiedenen Völker, die im Gebiet der Lena leben, ihr hartes Leben und ihre Sitten und Gebräuche, vor allem über die Jakuten, da der Fluss zum überwiegenden Teil durch die Republik Sacha (Jakutien) fließt. Interessant sind dabei auch die sprachgeschichtlichen Exkurse über die Herleitung nichtrussischer Orts- und Eigennamen. Zitiert werden einige Ursprungslegenden über die Entstehung Iandschaftlicher Phänomene. Anschaulich wird das Buch vor allem dadurch, dass die Autorin ihre ganz persönlichen Eindrücke, ihre Gespräche mit der Bevölkerung und ihre zum Teil abenteuerlichen oder auch lustigen Erlebnisse bei der Erkundung der Lena und ihrer Umgebung zu Fuß, auf einem Floß, in Geländefahrzeugen oder per Kleinflugzeug einbringt.

Zu den Höhepunkten der Reise gehören die auch fotografisch festgehaltenen 20.000 Jahre alten Malereien auf drei Kilometer langen Felswänden am Oberlauf der Lena sowie die Höhlenmalereien im weiteren Verlauf; desweiteren die sogenannten Lena-Backen, eine von bizarren Felsformationen verursachte Engstelle, sowie im Mittellauf des Stroms die Lena-Säulen; die Wanderdünen in der Tundra und nicht zuletzt das Lena-Delta, das größte Flussdelta der Erde und Lebensraum seltener Tierarten. Das 1632 gegründete Jakutsk mit seinen 220.000 Einwohnern wird als Stadt mit regem Kulturleben und wichtigen wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Institut zur Erforschung des Permafrostbodens beschrieben …

Auszug aus der Zeitschrift ПРАКТИКА - Forum für den Russisch-Unterricht (siehe RussischeSprache) Nr. 3, September 2007

Sibirischer Zauber – Reisen entlang der Lena

Dass aber auch alle Leute, die nichts vom Kochen verstehen, stattdessen Kochbücher schreiben müssen! Mit diesem Stoßseufzer soll Tatjana Kuschtewskajas Mutter das literarische Kochbuch „Die Poesie der russischen Küche“ ihrer Tochter kommentiert haben. Mit ihrem 2007 erschienenem Band „Sibirienreise – die Lena“ hat Tatjana Kuschtewskaja nun eindeutig über ein Thema geschrieben, von dem sie etwas versteht. „Nur an der Lena wirst du ganz du selbst“, sagen die Jakuten, und Tatjana Kuschtewskajas Reisereportage beweist, dass sie dem Zauber des Flusses erlegen ist.

„Es gibt eine alte Anekdote über Reisebuch-Autoren. Auf die Lena gemünzt, geht sie so: ‚Haben Sie das Buch über die Lena geschrieben?’ ‚Ja.’ ‚Sind Sie mal dort gewesen?’ ‚Selbstverständlich.’ ‚Davor oder danach?’“ Bei Tatjana Kuschtewskaja kann man sicher sein: davor und danach. Und jedes Mal wieder war sie mit offenen Sinnen unterwegs ...


Liebe – Macht – Passion. Berühmte russische Frauen
Mit 30 Illustrationen von Janina Kuschtewskaja
320 Seiten, Klappenbroschur, ISBN 978-3899781106

Tatjana Kuschtewskaja zeichnet Porträts der Frauen, die Rußland geprägt haben: eine die Jahrhunderte umspannende Galerie von Frauen, in deren wechselvollen Lebensläufen Talent und Berufung treibende Kräfte waren. Es finden sich jene Frauen, die Geschichte schrieben: die Fürstin Olga, die die Kiewer Rus im 10. Jahrhundert regierte, Katharina die Große, deren Leben den Stoff für manchen Liebesroman bietet, die Sowjetrevolutionärin Alexandra Kollontaj. Man liest gebannt vom Leben und Sterben der großen russischen Künstlerinnen: von der leidvollen Biographie der Dichterin Anna Achmatowa, von Anna Pawlowa, dem »russischen Schwan«, von der »russischen Chanel« Nadeschda Lamanowa, von Lilja Brik, der femme fatale, und von Lou Andreas-Salomé, der Gefährtin Nietzsches und Rilkes. Tatjana Kuschtewskajas Blick reicht bis in die Gegenwart, und sie vergißt nicht, an eine im »Westen« wohlbekannte Russin zu erinnern: Raissa Gorbatschowa, die charakter­volle »First Lady«.

30 Romane en miniature, die ihre Spannung dadurch gewinnen, daß sie gelebter Wirklichkeit abgelauscht sind – ein Buch, das Heinrich Heines Bonmot illustriert, daß die Frauen Geschichte machen, »obgleich der Historiker nur Männernamen kennt ...«

Wirklich handverlesen ist der Kreis der Damen, deren Lebensweg quer durch die russische Historie beleuchtet wird. Weltweite Berühmtheiten wie Katharina die Große, Raissa Gorbatschowa oder Anastasia Romanowa sind ebenso dabei wie Namen, die nur wirklichen Russlandskennern etwas sagen werden wie Maria Hartung, das Vorbild der „Anna Karenina“.


Tatjana Kuschtewskaja
Die Poesie der russischen Küche
Eine kulinarische Reise durch die russische Literatur
Düsseldorf: Grupello Verlag 2003; 160 Seiten, Format 16 x 24,5 cm, gebunden mit Schutzumschlag; Mit 24 Linolschnitten von Janina Kuschtewskaja unter Mitarbeit von Lilia Baischewa
ISBN 3-89978-009 - 22.85 € - 32.00 CHF

Aus dem Vorwort der Autorin
Die russische Literatur und die russische Küche waren immer eng miteinander verbunden. Allen, die die russische Literatur kennen, sind die Oblomowsche Schmauserei bei Gontscharow, das Menü zur Feier des Frühjahrs bei Tschechow und die Mahlzeiten bei Tolstoj im Gedächtnis... Die Entästhetisierung des Essens begann mit dem Aufkommen der Sowjetmacht. Die schweren Zeiten wirkten sich ganz wesentlich auf die Ernährung in den Familien aus, die ärmer und einfacher wurde. Umso mehr, als ein großer Teil der Bevölkerung notgedrungen in Kantinen essen mußte ... Aber allmählich begann auch in der russischen Kochkunst ein frischer Wind zu wehen. Wir machten uns erneut an die alten Rezepte, suchten und fanden alte Kochbücher. In Puschkins Bibliothek entdeckte ich zwischen den Seiten eines dieser Kochbücher ein Blatt Papier mit einer verblüffenden Notiz von Puschkins Hand - offenbar unter dem Eindruck des Gelesenen: „Der Magen eines aufgeklärten Menschen hat die besten Eigenschaften eines gütigen Herzens: Empfindsamkeit und Dankbarkeit.“ - Es war nicht einfach, die Rezepte dieser literarischen Mahlzeiten zu finden. Es war eine regelrechte Jagd nach den alten Rezepten der Speisen, die man damals in Rußland in Bauernhütten, Gasthöfen, Kaufmannshäusern und Adelspalästen aufgetragen hatte. Diese Suche bereicherte nicht nur in großem Maße meine kulinarische Erfahrung, sondern bereitete mir auch viel Freude. Denn ich habe begriffen: Hinter all diesen prächtigen Zitaten und Rezepten stand und steht immer noch die rätselhafte russische Seele meines Volkes.


siehe auch: CulinariaRussia (!)


Russische Rezepte

Salate - Fischgerichte - Schtschi - Borschtsch - Andere Suppen - Pelmeni - Blini - Piroggen - Kwas


Tatjana Kuschtewskaja
Meine sibirische Flickendecke
Dokumentarischer Roman
Düsseldorf: Grupello Verlag 2004; 204 Seiten, Format: 13,4 x 21,6 cm, gebunden mit Schutzumschlag; Mit 24 Linolschnitten von Janina Kuschtewskaja unter Mitarbeit von Lilia Baischewa
ISBN 3-89978-026-4 - 19,80 Euro

Eine Rezension von Olaf Cless, düsseldorfer hefte, 01. Februar 2005

Geisterbeschwörung am Baikalsee
Von sibirischen Rentierzüchtern und Fischern, Schamanen und Babuschkas, Bärenfesten und Polarnächten erzählt Tatjana Kuschtewskaja in ihrem neuen Buch

Sie sind den Winter leid, haben die Kälte satt? Na hören Sie mal, Sie Mimose! Sie sollten mal den sibirischen Winter erleben! Temperaturen um die 50 Grad minus. Monatelange Düsternis ohne richtigen Sonnenaufgang. »Daß es tagt, sieht man nicht am Licht, sondern an den Uhrzeigern«, schreibt Tatjana Kuschtewskaja. Sie hat mehrere Jahre im hohen Norden gelebt. Als Musikpädagogin im jakutischen Städtchen Lensk an der Lena gearbeitet. War mit einem richtigen sibirischen Jäger verheiratet. Bereiste das weite Land mit der »Transsib« und dem Flugzeug, mit Hubschrauber und Auto, per Schlitten und zu Fuß. Lernte Land und Leute kennen, sammelte emsig Schicksale, Geschichten, Märchen, Kochrezepte - alles landete in ihrem Tagebuch.

Und wie sibirische Frauen alte Kleidungsstücke zu verwerten pflegen, indem sie daraus eine farbenprächtige Flickendecke, ein Patchwork aus kunterbunten Stoffquadraten nähen, so hat Tatjana Kuschtewskaja ihre damaligen, rund dreißig Jahre zurückliegenden Erlebnisse und Aufzeichnungen zu einem facettenreichen Tableau zusammengefügt. Die Bezeichnung »dokumentarischer Roman« im Untertitel ihres neuen Buches ist dabei wenig glücklich, weckt sie doch Erwartungen hinsichtlich der literarischen - eben romanhaften - Durcharbeitung und Stringenz des Ganzen, die die Autorin nicht einlöst. Als »Flickendecke« aber, als locker gefügter sibirischer Bilderbogen und Episodenreigen, haben diese Aufzeichnungen durchaus ihren Reiz. Sie führen den Leser in eine erstaunliche fremde Welt, in der Mensch und Natur einander intensiv und dramatisch begegnen, in der es Bären, Wölfe und peinigende Mückenschwärme gibt. Eine Welt, in der alte Völkerschaften wie Jakuten, Nenzen, Chanten, Burjaten und Ewenken mit ihren je eigenen Sprachen und Traditionen zu Hause sind. Hier ist der Glaube an Naturgeister nach wie vor lebendig und der Schamane eine geachtete, wenn nicht gefürchtete Person. Tatjana Kuschtewskaja berichtet von mehreren, teilweise dunkel-bedrohlichen Begegnungen mit solchen Schamanen (»Saman« bedeutet auf ewenkisch so viel wie »Mensch in Trance und Ekstase«). Manches, was sie zu diesem Thema zusätzlich kolportiert, weckt allerdings gelinde Zweifel: etwa daß Schamanen »über Wasser zu gehen vermögen«, oder daß sie häufig »an der einen Hand sechs Finger« haben.

Nach einigen Jahren schlug der jakutische Winter, trotz Polarlicht-Schauspiel, riesengroßer Schneeflocken und anderer Wunder, Tatjana Kuschtewskaja denn doch aufs Gemüt. Sie zog mit ihrer jungen Familie nach Moskau, begann an der Filmhochschule zu studieren, Drehbücher und Reportagen zu schreiben. Ihr Mann tat sich schwer in der Großstadt, verfiel dem Heimweh nach den sibirischen Weiten und, wie die Autorin andeutet, dem Alkohol. Was aus ihm, dem stolzen und naturbegeisterten Jäger, geworden ist, verrät die vorliegende »Flickendecke« nicht. Wohl aber, daß Tochter Jana, die als Künstlerin in Moskau lebt, das Schützentalent geerbt hat. Wenn sie an einer Kirmes-Schießbude loslegt, staunen alle.


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 11. August 2010