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Berberowa Nina Nikolajewna

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Nina Berberova

Ich komme aus St. Petersburg - Autobiographie

Deutsch von Christine Süß

Claassen Verlag, Düsseldorf 1990, 608 S. (nicht lieferbar)


Nina Berberova (sprich: Berbérova) wurde 1901 (In manchen Veröffentlichungen ist als Geburtsjahr 1902 angegeben.) in Sankt Petersburg geboren - als Tochter eines armenischen Vaters und einer russischen Mutter. In ihrer Biographie schreibt sie, dass sie es als ein Geschenk des Schicksals ansähe, "daß das russische, nördliche Blut und das armenische, südliche in mir zusammenfließen, was mich von Kindheit an in vieler Hinsicht geprägt hat." Ihre Autobiographie, schreibt Nina Berberova, sei kein Buch der Erinnerungen. "Es ist die Geschichte meines Lebens, ein Versuch, dieses Leben in chronologischer Ordnung zu erzählen und seinen Sinn zu enthüllen. (...) Hier werde ich fast ausschließlich von mir reden, von meiner Kindheit und Jugend, den Erwachsenenjahren, von meinen Beziehungen zu anderen Menschen." Eine Autobiographie, meint Nina Berberova, sei im Unterschied zu Memoiren offen egozentrisch.

Und so würde es sie vermutlich kalt lassen, wenn sie wüsste, dass Boris Nossik in seiner Biographie über Nabokov zu ihrer Autobiographie sagte, daß ihre "Memoiren, streng genommen zu literarisch sind, um ganz glaubwürdig zu sein..."

Über sich selbst erzählt Nina Berberova natürlich auf allen 608 Seiten ihrer Autobiographie, auch dann, wenn sie über andere berichtet. Tief eingeprägt haben sich mir diese Eingeständnisse: "Ich war in vieler Hinsicht früh entwickelt, aber denken habe ich vergleichsweise spät gelernt, oft habe ich zu lange gewartet und kostbare Zeit vergeudet - dieses wichtige Lebenselement, das man nicht kaufen, nicht eintauschen, nicht stehlen, nicht nachmachen, nicht erbitten kann." - "Die Einsamkeit im Ameisenhaufen [war] für mich immer weitaus vergnüglicher und fruchtbarer als die Einsamkeit im Nest der Familie. (...) Mich von einem anderen umhegen zu lassen, mich an jemanden anzuschmiegen, Schutz zu suchen, empfand ich nicht nur in höchstem Maße als zuwider, sondern auch als erniedrigend." ...

* Ausführlich bei Gisela Reller




Nina Berberova

Der Lakai und die Hure - Roman

Deutsch von Anna Kamp

Wagenbach Verlag 2003, kt., 96 S., EUR 8.90 [D], 15,90 sFr, 9,20 EUR [A], Bandnummer 469, ISBN 3-8031-2469-7 - sofort lieferbar


Die Geschichte einer trotzigen und wütenden jungen Frau, die nicht nur überzeugt ist von ihrem Recht auf Glück und Reichtum, sondern notfalls mit allen Mitteln dafür kämpfen will. Tania erwartet von ihrem Leben etwas ganz Besonderes. Aufgewachsen als Tochter eines hohen russischen Beamten in Petersburg, folgt sie ihrem Vater nach der Revolution nach Japan. Erst kann sie sich für keinen der Männer, die ihr den Hof machen, erwärmen, aber dann setzt sie sich just den Verlobten ihrer Schwester in den Kopf. Nachdem sie Alexej geheiratet hat, versuchen die beiden in Paris ihr Glück. Aber es dauert nicht lange und er stirbt. Ratlos irrt Tania durch die Stadt der Verlockungen und des Überflusses, und doch gelingt es ihr nicht, den engen Kreis der armen russischen Immigranten zu verlassen. Eine letzte Anstrengung führt sie in die Arme des Oberkellners Bologowskij, ehemaliger Leutnant in der Garde des Zaren. Und langsam entsteht in ihr ein teuflischer Plan ...




Nina Berberova

Das schwarze Übel - Roman

Deutsch von Anna Kamp

Wagenbach Verlag 2003, 96 S., ISBN 3-8031-2486-7 - vergriffen


Nach dem erfolgreichen Start der Neuedition von Nina Berberovas Werken mit Der Lakai und die Hure erscheint jetzt einer ihrer meistgelesenen Romane: die Geschichte des russischen Exilanten Jewgenjij Petrowitsch, der sein Glück in Paris verloren hat und ein neues in Chicago sucht. Die Diamantohrringe hatten neun Jahre in einem Pariser Leihhaus gelegen - als Erinnerung an eine glückliche Vergangenheit und als Pfand für eine bessere Zukunft. Die glückliche Vergangenheit, das war die Liebe zur gestorbenen Ehefrau. Die bessere Zukunft, das sollte ein Leben in Chicago bei seinem russischen Freund Drudschin sein. Und die Ohrringe sollten das Geld bringen für die Reise dorthin. Aber alles kommt anders: Erst quartiert sich die schwarzäugige Revuetänzerin Alja mit ihrem riesigen lila Tüllrock in Jewgenjijs Zimmer ein und möchte ihn zum Bleiben verführen. Dann - immerhin schon in New York angelangt - verliebt sich Ludmilla, die Tochter seines Chef in ihn. Wird er jemals Chicago, wird er Drudschin erreichen?

Der Lakai und die Hure und Das schwarze Übel besprochen von Gisela Reller




Nina Berberova

Astaschew in Paris - Roman

Deutsch von Anna Kamp

Wagenbach Verlag 2006, kt., 96 S., ISBN 3-8031-2545-6 - vergriffen


Die Geschichte eines Lebemanns, dem der Tod ebenso fremd ist wie die Liebe. Wie die beiden bereits als WAT erschienenen erfolgreichen Romane Der Lakai und die Hure und Das schwarze Übel spielt auch dieser kurze Roman im Paris der dreißiger Jahre. Wieder ist die Geschichte im russischen Emigrantenmilieu angesiedelt, aber diesmal hat es der Held zu einigem Wohlstand gebracht: Astaschew ist Versicherungsvertreter, ein unbekümmerter kleiner Taugenichts, der das leichte Leben liebt und mit dem Sterben Geschäfte macht. Wenn er sich nicht bei einer seiner beiden Mütter herumtreibt oder wieder einmal ohne seine Adresse zu hinterlassen umzieht, verführt er eine arglose Kinokassiererin, natürlich mit traurigem Ende für sie, während er weiterhin sorglos in den Tag hinein lebt.

Rezension Deutschlandradio

Russische Emigration: Der Kurzroman "Astaschew in Paris" von Nina Berberova - Von Karla Hielscher

Unsentimental und mit genau beobachteten Details fängt Nina Berberova die Atmosphäre im Paris der 1930er Jahre im Milieu der Emigranten ein. Der junge Emigrant Astaschew steht sinnbildlich für Egoismus und Skrupellosigkeit, der Grundstock für seine Begeisterung für den Faschismus.

* Weiterlesen: Deutschlandradio





Nina Nikolajewna Berberowa (russisch Нина Николаевна Берберова), * am 26. Juli/8. August 1901 in St. Petersburg, † am 26. September 1993 in Philadelphia), war eine russische Prosaikerin und Lyrikerin. Wikipedia


"Nina Nikolajewna Berberowa (Berberova, Betonung auf der zweiten Silbe) entwickelte sich schon in ihrer Kindheit zu einer starken Persönlichkeit und war bürgerlich-liberal, antifeudal eingestellt. In ihrer Belletristik ist sie eine typische Vertreterin der Emigranten-Schriftsteller. Ihre Einstellung zum Leben jedoch war keineswegs die eines typischen, vom Schicksal geschlagenen Emigranten. In ihrem 1978 verfassten Buch »Železnaja ženšcina« (deutsch Baronin Budberg) beschreibt sie ihre einzige Gemeinsamkeit mit Marija (von Gorki Mura genannt) Budberg, mit der sie drei Jahre (1922-1925) bei Gorki unter einem Dach gelebt hatte, so: “Wir hatten beide, jede auf ihre Art, ein für allemal beschlossen, nicht mehr in unser Höhlendasein zurückzukehren, und wir kannten beide die Momente, in denen wir die Verantwortung übernehmen und eine Wahl treffen mussten. Und unsere Handlungsweise sahen wir nicht wie eine Kette weiblicher Launen an oder wie die allgemeinen Sünden der Epoche oder als Ergebnis unzulänglicher Lebensumstände, sondern als Teil unserer selbst, für den wir persönlich verantwortlich waren.” An anderer Stelle sagte sie einmal, dass sie sich bis 1953 als Verbannte, voller Angst vor Stalin, nach seinem Tod jedoch als Gesandte der russischen Kultur gefühlt habe ...


Nina Berberova
Ich komme aus St. Petersburg - Autobiographie
Deutsch von Christine Süß
Claassen Verlag, Düsseldorf 1990, 608 S. (nicht lieferbar)

Nina Berberova (sprich: Berbérova) wurde 1901 (In manchen Veröffentlichungen ist als Geburtsjahr 1902 angegeben.) in Sankt Petersburg geboren - als Tochter eines armenischen Vaters und einer russischen Mutter. In ihrer Biographie schreibt sie, dass sie es als ein Geschenk des Schicksals ansähe, "daß das russische, nördliche Blut und das armenische, südliche in mir zusammenfließen, was mich von Kindheit an in vieler Hinsicht geprägt hat." Ihre Autobiographie, schreibt Nina Berberova, sei kein Buch der Erinnerungen. "Es ist die Geschichte meines Lebens, ein Versuch, dieses Leben in chronologischer Ordnung zu erzählen und seinen Sinn zu enthüllen. (...) Hier werde ich fast ausschließlich von mir reden, von meiner Kindheit und Jugend, den Erwachsenenjahren, von meinen Beziehungen zu anderen Menschen." Eine Autobiographie, meint Nina Berberova, sei im Unterschied zu Memoiren offen egozentrisch.

Und so würde es sie vermutlich kalt lassen, wenn sie wüsste, dass Boris Nossik in seiner Biographie über Nabokov zu ihrer Autobiographie sagte, daß ihre "Memoiren, streng genommen zu literarisch sind, um ganz glaubwürdig zu sein..."

Über sich selbst erzählt Nina Berberova natürlich auf allen 608 Seiten ihrer Autobiographie, auch dann, wenn sie über andere berichtet. Tief eingeprägt haben sich mir diese Eingeständnisse: "Ich war in vieler Hinsicht früh entwickelt, aber denken habe ich vergleichsweise spät gelernt, oft habe ich zu lange gewartet und kostbare Zeit vergeudet - dieses wichtige Lebenselement, das man nicht kaufen, nicht eintauschen, nicht stehlen, nicht nachmachen, nicht erbitten kann." - "Die Einsamkeit im Ameisenhaufen [war] für mich immer weitaus vergnüglicher und fruchtbarer als die Einsamkeit im Nest der Familie. (...) Mich von einem anderen umhegen zu lassen, mich an jemanden anzuschmiegen, Schutz zu suchen, empfand ich nicht nur in höchstem Maße als zuwider, sondern auch als erniedrigend." ...


Nina Berberova
Der Lakai und die Hure - Roman
Deutsch von Anna Kamp
Wagenbach Verlag 2003, kt., 96 S., EUR 8.90 [D], 15,90 sFr, 9,20 EUR [A], Bandnummer 469, ISBN 3-8031-2469-7 - sofort lieferbar

Die Geschichte einer trotzigen und wütenden jungen Frau, die nicht nur überzeugt ist von ihrem Recht auf Glück und Reichtum, sondern notfalls mit allen Mitteln dafür kämpfen will. Tania erwartet von ihrem Leben etwas ganz Besonderes. Aufgewachsen als Tochter eines hohen russischen Beamten in Petersburg, folgt sie ihrem Vater nach der Revolution nach Japan. Erst kann sie sich für keinen der Männer, die ihr den Hof machen, erwärmen, aber dann setzt sie sich just den Verlobten ihrer Schwester in den Kopf. Nachdem sie Alexej geheiratet hat, versuchen die beiden in Paris ihr Glück. Aber es dauert nicht lange und er stirbt. Ratlos irrt Tania durch die Stadt der Verlockungen und des Überflusses, und doch gelingt es ihr nicht, den engen Kreis der armen russischen Immigranten zu verlassen. Eine letzte Anstrengung führt sie in die Arme des Oberkellners Bologowskij, ehemaliger Leutnant in der Garde des Zaren. Und langsam entsteht in ihr ein teuflischer Plan ...


Nina Berberova
Das schwarze Übel - Roman
Deutsch von Anna Kamp
Wagenbach Verlag 2003, 96 S., ISBN 3-8031-2486-7 - vergriffen

Nach dem erfolgreichen Start der Neuedition von Nina Berberovas Werken mit Der Lakai und die Hure erscheint jetzt einer ihrer meistgelesenen Romane: die Geschichte des russischen Exilanten Jewgenjij Petrowitsch, der sein Glück in Paris verloren hat und ein neues in Chicago sucht. Die Diamantohrringe hatten neun Jahre in einem Pariser Leihhaus gelegen - als Erinnerung an eine glückliche Vergangenheit und als Pfand für eine bessere Zukunft. Die glückliche Vergangenheit, das war die Liebe zur gestorbenen Ehefrau. Die bessere Zukunft, das sollte ein Leben in Chicago bei seinem russischen Freund Drudschin sein. Und die Ohrringe sollten das Geld bringen für die Reise dorthin. Aber alles kommt anders: Erst quartiert sich die schwarzäugige Revuetänzerin Alja mit ihrem riesigen lila Tüllrock in Jewgenjijs Zimmer ein und möchte ihn zum Bleiben verführen. Dann - immerhin schon in New York angelangt - verliebt sich Ludmilla, die Tochter seines Chef in ihn. Wird er jemals Chicago, wird er Drudschin erreichen?

Der Lakai und die Hure und Das schwarze Übel besprochen von Gisela Reller


Nina Berberova
Astaschew in Paris - Roman
Deutsch von Anna Kamp
Wagenbach Verlag 2006, kt., 96 S., ISBN 3-8031-2545-6 - vergriffen

Die Geschichte eines Lebemanns, dem der Tod ebenso fremd ist wie die Liebe. Wie die beiden bereits als WAT erschienenen erfolgreichen Romane Der Lakai und die Hure und Das schwarze Übel spielt auch dieser kurze Roman im Paris der dreißiger Jahre. Wieder ist die Geschichte im russischen Emigrantenmilieu angesiedelt, aber diesmal hat es der Held zu einigem Wohlstand gebracht: Astaschew ist Versicherungsvertreter, ein unbekümmerter kleiner Taugenichts, der das leichte Leben liebt und mit dem Sterben Geschäfte macht. Wenn er sich nicht bei einer seiner beiden Mütter herumtreibt oder wieder einmal ohne seine Adresse zu hinterlassen umzieht, verführt er eine arglose Kinokassiererin, natürlich mit traurigem Ende für sie, während er weiterhin sorglos in den Tag hinein lebt.

Rezension Deutschlandradio
Russische Emigration: Der Kurzroman "Astaschew in Paris" von Nina Berberova - Von Karla Hielscher

Unsentimental und mit genau beobachteten Details fängt Nina Berberova die Atmosphäre im Paris der 1930er Jahre im Milieu der Emigranten ein. Der junge Emigrant Astaschew steht sinnbildlich für Egoismus und Skrupellosigkeit, der Grundstock für seine Begeisterung für den Faschismus.


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 26. August 2008