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Turgenev Iwan Sergejewitsch

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Hanns-Martin Wietek

Iwan Sergejewitsch Turgenjew – Russe, Europäer, adliger Grandseigneur, Reformer ...


Die Brüder Edmont und Jules de Goncourt berichten am 28. Februar 1863 in ihrem Journal, wie sie den 45-jährigen Turgenjew zum ersten Mal trafen:

"Abendessen im Magny. Charles Edmond bringt uns Turgenjew mit, diesen Russen mit dem zartsinnigen Talent, den Autor der »Erinnerungen eines russischen Herrn«, von »Antéor« [gemeint ist ›Antschar‹. hmw], des »Russischen Hamlet«. Er ist ein charmanter Koloss, ein sanfter Riese mit weißen Haaren; er sieht aus wie ein altes, sanftes Genie aus einem Wald oder von einem Berg; er sieht aus wie ein Druide und ein guter alter Mönch in »Romeo und Julia«. Er ist schön, aber von welch ehrwürdiger Schönheit, außerordentlich schön. (…) In Turgenjews Augen ist Himmel. Zum freundlichen Blick kommen das Liebkosende und Singende des russischen Akzents, etwas von der Kantilene eines Kindes und eines Schwarzen. Bescheiden, gerührt von der Ovation der Tafelrunde, spricht er uns von der russischen Literatur, die sich mitten in realistischen Studien befindet, vom Theater bis zum Roman." [zitiert aus Juan Eduardo Zúñiga: Turgenjew, 2001]

* Iwan Sergejewitsch Turgenjew - Russe, Europäer, adliger Grandseigneur, Reformer ...

* Sein literarisches Schaffen, Erzählungen I

* Erzählungen II

* Romane I

* Romane II





Iwan Sergejewitsch Turgenew, Иван Сергеевич Тургенев, * 28. Oktober/9. November 1818 in Orjol (Russland); † 22. August/3. September 1883 in Bougival bei Paris (Frankreich), war ein russischer Schriftsteller. Turgenew hat in der russischen Literatur eine Vorreiterposition eingenommen. Er war der Erste, der über die Nöte und Ängste der russischen Gesellschaft schrieb. Wikipedia

Siehe auch: IwanTurgenjew


Hanns-Martin Wietek
Iwan Sergejewitsch Turgenjew – Russe, Europäer, adliger Grandseigneur, Reformer ...

Die Brüder Edmont und Jules de Goncourt berichten am 28. Februar 1863 in ihrem Journal, wie sie den 45-jährigen Turgenjew zum ersten Mal trafen:

"Abendessen im Magny. Charles Edmond bringt uns Turgenjew mit, diesen Russen mit dem zartsinnigen Talent, den Autor der »Erinnerungen eines russischen Herrn«, von »Antéor« [gemeint ist ›Antschar‹. hmw], des »Russischen Hamlet«. Er ist ein charmanter Koloss, ein sanfter Riese mit weißen Haaren; er sieht aus wie ein altes, sanftes Genie aus einem Wald oder von einem Berg; er sieht aus wie ein Druide und ein guter alter Mönch in »Romeo und Julia«. Er ist schön, aber von welch ehrwürdiger Schönheit, außerordentlich schön. (…) In Turgenjews Augen ist Himmel. Zum freundlichen Blick kommen das Liebkosende und Singende des russischen Akzents, etwas von der Kantilene eines Kindes und eines Schwarzen. Bescheiden, gerührt von der Ovation der Tafelrunde, spricht er uns von der russischen Literatur, die sich mitten in realistischen Studien befindet, vom Theater bis zum Roman." [zitiert aus Juan Eduardo Zúñiga: Turgenjew, 2001]


Faust
Zwei Novellen, Aus dem Russischen neu übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Dorothea Trottenberg
Dörlemann-Verlag Zürich 2007, 158 S., Duo-Leinen mit Leseband
ISBN 9783908777335, € [D] 17.80 / € [A] 18.30 / SFr. 29.80

»Das Vergnügen des Lesers beruht darauf, daß Turgenev sein Reich mit formvollendeten Handstreichen beherrscht.« Jörg Plath, Neue Zürcher Zeitung

Nach langer Zeit begegnet Pavel seiner Jugendliebe Vera wieder, einer geheimnisvollen Schönheit, die mit einem anderen verheiratet ist und dennoch mädchenhaft unberührt wirkt. Als Pavel sie in die Welt der Literatur einführt und ihr sein Lieblingswerk, Goethes Faust vorliest, brechen die alten Gefühle erneut auf – was Mächte weckt, die sich bald nicht mehr kontrollieren lassen.

Auch Aleksej spielt leichtfertig mit den Gefühlen einer jungen Frau, als er aus Langeweile einen Briefwechsel mit Marja aufnimmt.

Die beiden Briefnovellen – die einzigen, die Turgenev schrieb – sind autobiographisch gefärbt: In Faust spiegelt sich Turgenevs Verhältnis zu Lev Tolstojs Schwester Marja. Ein Briefwechsel nimmt Turgenevs Beziehungen zu Tatjana Bakunina und zu Pauline Viardot auf.

Rezension Deutschlandfunk:

Sehnsüchte, Vergänglichkeit, Altern und Tod
Liebesgeschichten von Ivan Turgenev
Von Karla Hielscher

Für Freunde der russischen Literatur, denen aus der zeitgenössischen Buchproduktion so wenig geboten wird, hat der Dörlemann Verlag in seiner Reihe der Neuübersetzungen aus der klassischen Literatur des 19. Jahrhunderts mit ihren schön gestalteten, leicht in der Hand liegenden Bänden wiederum eine lohnende Entdeckung vorgelegt. Es sind zwei längere, bei uns kaum bekannte Novellen von Ivan Turgenev: "Faust" und "Ein Briefwechsel", zwei Liebesgeschichten im traditionellen Genre der Briefform, wiederum kompetent übersetzt von Dorothea Trottenberg. Beide Texte entstanden Mitte der 50er Jahre in einer krisenhaften Umbruchsphase im Leben des noch nicht 40-jährigen Schriftstellers, als es ihm - wie er in einem Brief an Marja Tolstaja, das Vorbild der Heldin der Titelerzählung schreibt - "bitter war, alt zu werden, ohne wirkliches Glück erfahren zu haben, ohne sich ein ruhiges Nest gebaut zu haben" ...


Klara Milic
Die schönsten Liebesnovellen Turgenevs in neuer Übersetzung
Zwei Novellen, Aus dem Russischen übersetzt sowie mit Anmerkungen versehen von Dorothea Trottenberg Dörlemann-Verlag Zürich, 176 S., Duo-Leinen
ISBN 9783908777229, € [D] 17.80 / € [A] 18.30 / SFr. 29.80

Das Lied der triumphierenden Liebe

Angeregt durch den Selbstmord auf offener Bühne der Opernsängerin Eulalia Kadmina schrieb der große russische Gesellschaftsautor 1883 seine letzte und wohl berühmteste Novelle Klara Milic.

Der sensible Jakov Aratov lernt bei einer Gesellschaft die junge Sängerin Klara Milic kennen, die sich kurz darauf das Leben nimmt. Aratov bleibt nichts als eine Photographie von ihr, die bald eine magische und noch größere Faszination auf ihn ausübt, als es die lebende Klara je vermocht hatte, und er verfällt dem Bildnis.

Auch Das Lied der triumphierenden Liebe erzählt von der magischen Macht der Liebe. Die schöne Valeria erliegt in einer traumartigen Trance der orientalischen Verführungskunst des Musikers Mucio. Als Valerias Mann Fabio das Geheimnis entdeckt, kommt es zur Tragödie.

»Turgenev hat Großes geleistet, indem er wunderbare Frauenporträts gezeichnet hat. Vielleicht hat es solche Frauen, wie er sie zu zeichnen pflegte, gar nicht gegeben, aber nachdem er sie gezeichnet hat, begannen sie, in Erscheinung zu treten.« Lev Tolstoj (LewTolstoj) im Gespräch mit AntonCechov


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